Cortina d’Ampezzo – Irgendwann geht jede Serie zu Ende. Das weiß Michelle Gisin ganz genau. Seit 2017 und 26 Slaloms schied sie nicht mehr aus. Sie steht auf den Skiern wie auf Schienen und beendete die sieglose Serie der Eidgenossinnen im Weltcup-Torlauf. Dementsprechend motiviert ging sie in den heutigen WM-Slalom. Und was passiert? Nach wenigen Toren fädelte sie, die Unbezwingbare und Konstanteste, ein. Die 27-Jährige schüttelte den Kopf und gab zu, dass das halt passieren kann.
Sauer ist sie deswegen nicht. Mit dem fünften Platz in der Abfahrt ging ihr der Knopf auf. Im Super-G schwang sie als Vierte ab und in der Kombination freute sie sich über den Gewinn der Bronzemedaille. Sie weiß aber auch, dass nach den Fehlern in den technischen Disziplinen mehr drin gewesen wäre. Sie sieht die Ski-WM als perfekt an, denn ihr Schatz Luca De Aliprandini gewann im Riesenslalom der Herren die Silbermedaille.
Möglicherweise waren die Erwartungen, die in die Schweizerin gesteckt worden waren, etwas zu hoch. Viele schätzen den Gewinn des dritten Platzes nicht. Die sympathische Swiss-Ski-Athletin hält dagegen, dass die Kombination sehr schwer war. Der Super-G fand auf einer richtigen Speedpiste statt und der Hang, auf dem der Torlauf stattfand, war sehr vereist. In der Summe ist Gisin über den Medaillenregen ihrer Landsleute erfreut. Kurzum: Sie ist auch stolz, dieser Mannschaft zu gehören.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: blick.ch