Die alpinen Ski-Weltmeisterschaften vom 8. bis 21. Februar in Cortina d’Ampezzo finden unter bislang nie dagewesenen Umständen statt und umfassen das grösste Wettkampf-Programm der WM-Geschichte. Die Erwartungen an das Swiss-Ski Team sind derweil so hoch wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr.
Selten oder möglicherweise gar noch nie wurde innerhalb der Ski-Welt mit derart viel Vorlaufzeit und Emotionen über eine anstehende alpine Ski-WM gesprochen wie im vergangenen Frühjahr und Sommer über jene in Cortina d’Ampezzo. Die Covid-19-Pandemie sorgte auch betreffend die 46. Welttitelkämpfe der Alpinen für grosse Unsicherheit und Fragezeichen. Dies umso mehr, nachdem die Austragung des Weltcup-Finales 2020 in der italienischen Region Venetien der Coronakrise zum Opfer fiel.
«Dass in Cortina d’Ampezzo um WM-Medaillen gefahren werden kann, ist für den gesamten alpinen Ski-Sport und dessen Wertschöpfungskette – für die nationalen Verbände, die FIS, die Sponsoren, die Ski-Industrie und insbesondere natürlich für die Athletinnen und Athleten – von grösster Bedeutung», sagt Walter Reusser, Alpin-Direktor von Swiss-Ski.
Das Wettkampf-Programm in Cortina d’Ampezzo ist so umfangreich wie nie zuvor, nachdem erstmals auch um Gold, Silber und Bronze in der Disziplin Parallel gefahren wird. Es werden demnach 13 Medaillensätze vergeben – je sechs bei den Frauen und Männern plus jener für den Team Event. Anders als heuer im Weltcup wird beim Saison-Highlight auch eine Kombination ausgetragen. Für Wendy Holdener bietet sich damit die Chance, als erste Schweizerin überhaupt an drei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschaften Gold in derselben Disziplin zu gewinnen.
Trotz einiger namhafter verletzungsbedingter Absenzen ist die Erwartungshaltung ans Schweizer Team so gross wie schon lange nicht mehr vor internationalen Titelkämpfen. Dazu beigetragen haben der Gewinn der Weltcup-Nationenwertung 2019/20 nach 31 Jahren Wartezeit, die fünf in der vergangenen Saison errungen kleinen Kristallkugeln sowie die jüngste erfreuliche Entwicklung mehrerer Athletinnen und Athleten. Im vergangenen und aktuellen Winter feierten gleich mehrere Aushängeschilder von Swiss-Ski im Weltcup ihre Sieg- oder Podest-Premiere. In jeder Disziplin verfügt die Schweiz aktuell über aussichtsreiche Podest-Fahrerinnen und -Fahrer.
Weltmeisterschaften sind mit Ski Weltcup Rennen indes nicht zu vergleichen. «Glück und Pech liegen bei Weltmeisterschaften näher zusammen als im Weltcup-Alltag. Während sich eine Weltcup-Saison über fünf Monate erstreckt, kommen Weltmeisterschaften eher einer Momentaufnahme gleich», so Reusser.
2017 in St. Moritz hat die Schweiz mit dreimal Gold sowie je zweimal Silber und Bronze hinter Österreich den 2. Platz im Medaillenspiegel belegt, vor zwei Jahren in Åre resultierte mit zweimal Gold und je einmal Silber und Bronze Rang 1. Reusser ist optimistisch, dass die Schweiz auch die Weltmeisterschaften 2021 in Cortina d’Ampezzo weit oben im Medaillenspiegel beenden wird. «Wenn wir von weiterem Verletzungspech verschont bleiben und unsere Athletinnen und Athleten ihr grosses Leistungsvermögen am Tag X abrufen können, dann werden wir nach dem letzten Rennen ein positives WM-Fazit ziehen können.»
Quelle: www.Swiss-Ski.ch