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Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Franzi Gritsch

Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Franzi Gritsch (Foto: Franziska Gritsch / privat)
Skiweltcup.TV kurz nachgefragt: Heute mit Franzi Gritsch (Foto: Franziska Gritsch / privat)

Umhausen – Die 23-jährige Tirolerin Franziska „Franzi“ Gritsch kann als eine Senkrechtstarterin des rot-weiß-roten Skiteams in der Saison 2019/20 bezeichnet werden. Im Kurzinterview mit skiweltcup.tv berichtet die sympathische Skirennläuferin aus dem Ötztal über ihren abgelaufenen Winter, das Coronavirus, die Beschreibung einer kompletten Athletin und viel mehr.

Franzi, auch wenn die Saison 2019/20 aufgrund des Coronavirus abrupt zu Ende ging, kann man sagen, dass es eine erfolgreiche für dich war. Neben zwei Podestplatzierungen konntest du mit vielen Erfolgserlebnissen dein Talent eindrucksvoll unter Beweis stellen. Wie würdest du deinen Winter benoten und kannst du ihn mit einigen emotionalen Worten Revue passieren lassen?

Ich stufe meine Saison als gut ein. So bin ich sehr froh darüber, diesen Schritt in die Top-30 gemacht zu und mich auch in verschiedenen Bereichen weiterentwickelt zu haben. Zudem freut es mich sehr, dass ich sehen konnte, dass, wenn es mir gelingt, mein Skifahren zu zeigen, ich vorne mit dabei sein kann.

Die Corona-Pandemie ist gegenwärtig das tonangebende Thema schlechthin. Wie hältst du dich ohne Materialtests, Turnhalle, größere Radtouren und Trockeneinheiten auf dem Sportplatz fit? Lebst du nach dem Motto „Not macht erfinderisch!“ oder lebst du in so extremen Situationen ein bisschen kreativ von Tag zu Tag?

Ich glaube, es geht jeden in der aktuellen Situation gleich. Am besten ist es, du akzeptierst es so schnell wie möglich. Denn ich bin generell der Meinung, „hätte, täte, wäre“ bringt dich nicht weiter. Somit heißt es einfach, sich an die Maßnahmen halten und zuhause bleiben. Auch dort kann man sich fit halten, so gut es geht, und man kann auch etwas Kreativität in das Training miteinfließen lassen.

Franziska Gritsch feierte, beim Parallelslalom in St. Moritz, ihren ersten Ski Weltcup Podestplatz ….

Bereitest du dich, wenn man die Corona-Geschichte außen vorlässt, anders auf eine WM-Saison als auf eine normale Saison vor oder ist das für dich egal, abgesehen vom Umstand, dass möglicherweise einige Rennen mehr auf dem Kalenderblatt stehen? In welchen Disziplinen würdest du gerne in Cortina d’Ampezzo die rot-weiß-roten Farben vertreten oder machst du dir angesichts der unschönen Ist-Situation keinerlei Gedanken dazu?

Prinzipiell gibt es keine besondere Vorbereitungen, vor allem wie aktuell die Lage ist. Ich habe mich auch noch nicht mit weiteren Gedanken auseinandergesetzt. Wir haben in Österreich auch ein gutes Team; somit müssen konstante Leistungen gezeigt werden. Wir werden sehen, was uns alles erwartet. Auf alle Fälle kommt jetzt schon Freude auf, wenn ich an die neue Saison denke, obwohl jetzt eher ein längerer Sommer bevorsteht.

Franzi Gritsch ist eine sehr ehrgeizige, talentierte und disziplinierte Skirennläuferin. Reichen Ehrgeiz, Talent und Disziplin aus, um sich im Weltcup nach vorne zu arbeiten oder muss man noch andere, nicht aufgezählte Eigenschaften intus haben? Und was macht eine komplette Skirennläuferin aus?

Zu den aufgezählten Eigenschaften gehören sicher noch einige wie etwa mentale Stärke, Leidenschaft, Herzblut und Willenskraft dazu, aber ich denke, es ist eine gute Basis, wenn man Eigenschaften wie Ehrgeiz, Talent und Disziplin von klein auf mit sich bringt. Das erleichtert einem da und dort auch mal durchzukommen, wenn es schwierig wird. (lacht) Zudem reichen alleine gute Eigenschaften meiner Meinung auch nicht aus, denn du musst das Skifahren wirklich leben.

Eine komplette Skifahrerin ist schwer zu definieren. Für mich persönlich ist jemand eine komplette Skifahrerin oder ein kompletter Skifahrer, wenn es gelingt alle Disziplinen zu beherrschen. Deshalb finde ich es auch so extrem wichtig, dass die Alpine Kombination erhalten bleibt. Denn genau dort wird das alles gefordert. Du musst gut Slalom fahren können, aber du musst auch mit der Geschwindigkeit und den langgezogenen Kurven umgehen können.

…. und stand bei der Alpinen Kombination in Crans Montana erneut auf dem Podium

Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

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