St. Stephan – Der 22-jährige Lars Rösti aus der Schweiz ist ein junger und sehr talentierter Skirennläufer. Er schaut zuversichtlich in die Zukunft. Vor einiger Zeit erhielt er eine Auszeichnung seitens der Stiftung Schweizer Sporthilfe. Er wurde zum besten Nachwuchsathleten gekürt. Das gibt dem ehrgeizigen Sportler Auftrieb. Im Skiweltcup.TV-Interview spricht der Eidgenosse aus St. Stephan (Kanton Bern) über diese Auszeichnung, die Liebe zu den Speeddisziplinen, die Corona-Krise und die jungen Wilden im Swiss-Ski-Team.
Lars, die Stiftung Schweizer Sporthilfe hat dich vor kurzem als Nachwuchsathleten gekürt. Herzlichen Glückwunsch dazu! Wie wichtig ist es, auf Menschen zu zählen, die es gut mit dir meinen und hat dich diese Auszeichnung, die jetzt nicht jeder erhält, überrascht? Oder hast du im Stillen und Insgeheimen damit gerechnet, ja gehofft, dass es dich eines Tages treffen wird?
Vielen Dank. Ja sicher ist das sehr wichtig, und ich kann zum Glück schon seit paar Jahren auf die Sporthilfe zählen. Sie ist eine sehr wichtige Unterstützerin in jungen Jahren. Jetzt mit dem Gewinn des Nachwuchspreises steigt die Motivation für nächstes Jahr umso mehr. Er kam halt sehr unerwartet, ich und habe nicht mit ihm gerechnet, aber es ist umso schöner, dass es geklappt hat.
Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2019, die im norditalienischen Fassatal über die Bühne gingen, hast du die Abfahrts-Goldmedaille gewonnen. Im Jahr zuvor hast du in der gleichen Disziplin die Bronzemedaille geholt und bist somit auf die kleinste Stufe des Podests geklettert. Zudem möchtest du im Super-G dein Können unter Beweis stellen. Hast du beide Speeddispzlinen gleich lieb?
Ja sicher wäre das Ziel auch im Super-G auf ein Top Niveau zu kommen. Leider hatte ich dieses Jahr Mühe, aber ich versuche das in den nächsten Jahren auszumerzen. Daher ist die Abfahrt momentan meine Lieblingsdisziplin.
Die Corona-Krise, welche gegenwärtig die Welt in Atem hält, zwingt dich zum Daheimbleiben. Hast du die Möglichkeit, zuhause etwas zu trainieren? Auf was legst du besonders Wert oder gibt es gewisse Sachen, zu denen du eher selten kommst oder gar versteckte Talente wie etwa Kochen, Schreiben oder Nähen von Schutzmasken für hilfsbedürftige Menschen in deiner näheren Umgebung und Nachbarschaft?
Leider ist es momentan so. Ich trainiere momentan viel an den Grundlagen der Ausdauer. Dazu zählen Einheiten mit dem Hometrainer und dem Rennrad, aber auch Wandern, Joggen, so solche Sachen halt – und das selbstverständlich alleine. Bis jetzt habe ich noch keine versteckten Talente gefunden, weil ich eine Ausbildung als Schreiner gemacht habe, kann ich im Haushalt halt ein bisschen Heimwerkern.
Wie ist es um den Swiss-Ski-Nachwuchsbereich bestellt und inwiefern können uns Marco Odermatt, die Geschwister Meillard, Aline Danioth und du, um nur einige stellvertretend zu nennen, noch über viele Jahre und Saisonen eine große Freude bereiten, und aus welchem Grund soll die schweizerische Wachablöse im Hinblick auf die prestigeträchtige Nationenwertung keine Eintagsfliege sein?
Die erwähnten Namen mischen sowieso schon vorne mit. Sie haben bestimmt schon einen beträchtlichen Teil für die Nationenwertung beigetragen, aber klar sind die Routiniers, die schon länger dabei sind, noch die Zugpferde. Mein Ziel wäre es, selbst viele Weltcuppunkte zu sammeln und so einen Beitrag an die Nationenwertung beizutragen.
Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner