Die junge ÖSV-Skirennläuferin Nadine Fest hat im letzten Europacupwinter die Gesamtwertung für sich entschieden. Somit verbuchte sie in allen Disziplinen einen Fixplatz. Im Skiweltcup.TV-Interview blickt die 21-jährige Kärntnerin auf den letzten Winter. Sie blickt auf die neue Saison, die Corona-Krise, die auch die kontinentale Rennserie abrupt beendete und die verlorene rot-weiß-rote Vormachtstellung in der Nationenwertung.
Nadine, wie für alle anderen Skirennläuferinnen und -läufer ging der abgelaufene Winter etwas früher zu Ende. Wie würdest du deine Saison beurteilen und welche Lehren ziehst du im Hinblick auf den WM-Winter 2020/21?
Ich bin überglücklich und auch sehr zufrieden mit meiner vergangenen Saison, auch wenn diese so blitzartig beendet wurde.
Der Gesamtsieg im Europacup mit den Fixplätzen in allen Disziplinen für die kommende Saison verschafft mir natürlich mehr Lockerheit und die Freiheit mit meinen Trainern zu entscheiden, welche Rennen ich im nächsten Winter in Angriff nehme. Konstante Leistungen bringen mich sicher in eine gute Ausgangsposition.
Die Corona-Krise ist derzeit das Thema der Stunde. Keine Nachricht vergeht, in der die Pandemie nicht angeschnitten wird. Die Sportwelt steht derzeit nahezu still. Wie verbringst du deinen Alltag und was machst du zuhause, wenn ein Training mit den Teamkolleginnen nicht möglich ist?
Die derzeitige Situation ist leider für alle nicht einfach, aber ich bin der Meinung, umso schneller man etwas Positives findet, umso einfacher ist es, die Zeit gut zu nützen.
Jetzt hat man auch genügend Zeit, die vergangenen Monate Revue passieren zu lassen und neue bzw. alte Dinge wieder aufzugreifen und den Alltag auszufüllen.
Natürlich bin ich froh, dass ich auch die nötigen Trainingsgeräte zu Hause habe und so meine täglichen Trainingseinheiten, so gut es geht, abspulen kann.
Das ÖSV-Team hat nach über drei Jahrzehnten den ersten Platz in der Nationenwertung abtreten müssen. Waren die vielen Verletzungen Teilschuld daran? Hirschers Punkte fehlen gewiss, und auch Reichelt und Schild wären jeweils wohl zu mindestens 500 Zählern fähig… Oder waren die Athletinnen und Athleten aus der Schweiz fairerweise heuer besser?
Die wohl meist gestellte Frage dieses Winters. (lacht)
Für mich als Athletin ist es schwer zu beurteilen, was der Grund dafür ist oder war und sehe das auch nicht als meine Aufgabe. Dafür sind die Trainer da, die das mit Sicherheit genau analysieren werden.
Jede einzelne Athletin bzw. jeder einzelne Athlet gibt sein Bestes, um erfolgreich zu sein. Dass es in diesem Winter in der Gesamtleistung aufgrund verschiedenster Umstände für die Wertung nicht gereicht hat, ist leider so.
In Österreich würden wir sagen: Werd‘ schon wieder werden
Ein Blick auf den März 2021, unmittelbar nach dem Saisonkehraus in Lenzerheide, an dem du hoffentlich auch mit von der Partie bist: Nadine Fest schaut auf einen mehr als zufriedenen WM-Winter 2020/21 zurück, wenn …
… ich konstant gute Platzierungen aufweise und meine gesetzten Ziele erreicht sowie mich im Weltcup etabliert und gefestigt habe.
Bericht und Interview für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner