Im Gegensatz zum zweiten Abfahrtstraining, das wegen der starken Böen im oberen Teil der „Olimpia delle Tofane“ abgesagt wurde, präsentierte sich Cortina d’Ampezzo bei der ersten von zwei Abfahrten der Damen am Freitag mit Kaiserwetter. Bei angenehmen Temperaturen um die 5 Grad, blauem Himmel und Sonnenschein freute man sich auf ein spannendes Rennen.
Leider wurde der sonnige Tag von einigen schweren Stürzen überschattet. Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin stürzte schwer und musste mit Verdacht auf eine Knieverletzung per Rettungshubschrauber ins Klinikum gebracht werden. Ebenfalls gestürzt sind Jasmine Flury, die sich wahrscheinlich eine Handverletzung zugezogen hat, und Corinne Suter, die eine Knieverletzung erlitt und ebenfalls per Hubschrauber abtransportiert wurde. Federica Brignone, Michelle Gisin, Emma Aicher und Sabrina Maier blieben bei ihren Stürzen weitgehend unverletzt.
Durch die Unfälle geriet das Renngeschehen in den Hintergrund. Den Sieg auf der „Olimpia delle Tofane“ bei der ersten Abfahrt am Freitag, sicherte sich etwas überraschend, in einer Zeit von 1:33.06 Minuten, die Österreicherin Stephanie Venier, die mit Startnummer 18, Lara Gut-Behrami (+ 0.39) aus der Schweiz noch vom obersten Podestplatz stieß. Erstmals auf einem Abfahrtspodium steht als Dritte die Österreicherin Christina Ager (+ 0.71) zeitgleich, mit Valerie Grenier (+ 0.71) aus Kanada und der großen italienischen Favoritin Sofia Goggia (+ 0.71), die morgen bei der zweiten Abfahrt in Cortina d’Ampezzo auf eine Revanche hofft.
Stephanie Venier äußerte sich im ORF-Interview über ihren Sieg: „Ich hatte ein wirklich gutes Gefühl während des Rennens, aber dass ich tatsächlich den ersten Platz erreichen würde, das hatte ich nicht erwartet. Mein Erfolg in Zauchensee hat mir enorm viel Selbstvertrauen gegeben. Das merkt man auch an meiner Fahrweise. Es ist eines der schönsten Gefühle überhaupt, ins Ziel zu kommen und dann die Nummer eins aufleuchten zu sehen. Es zeigt sich, dass sich Ausdauer und hartes Training auszahlen.“
Lara Gut-Behrami im SRF-Interview: „Heute war es zwar anders als vor zwei Tagen, aber nicht viel schneller. Früher waren die Sprünge viel gefährlicher, aber man war daran gewöhnt. Dass jetzt so viele stürzen, obwohl die Piste in gutem Zustand ist, überrascht mich. Für mich war heute entscheidend, dass es nicht das erste Mal war, dass ich lange auf den Start warten musste. Ich wusste, wo ich fahren wollte und habe bemerkt, dass einige Sprünge weiter gehen als erwartet.“
Christina Ager erklärte: „Ich habe eine Fahrt hingelegt, bei der ich keine groben Fehler gemacht habe. Ich habe immer betont, dass Geduld der Schlüssel ist und dass ich einfach weitermachen muss. Irgendwann würde dann der Tag kommen, an dem alles zusammenpasst. Stephanie (Venier) musste eine lange Durststrecke überstehen, hat aber nicht aufgegeben – und jetzt zahlt sich das aus.“
Daten und Fakten – Abfahrtsweltcup
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Hinter dem Führungsquartett klassierte sich Laura Pirovano (+ 0.91) aus Italien, vor der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie (7. – + 0.94), auf der sechsten Position.
Auf den Rängen acht und neun reihten sich die beiden Österreicherinnen Cornelia Hütter (+ 0.98) und Mirjam Puchner (+ 0.99) innerhalb der Top 10 ein, die von Joana Hählen (+ 1.11) aus der Schweiz abgerundet wurden.
Die italienische Skifahrerin Marta Bassino folgte dicht auf den Fersen mit einem Rückstand von +1.12. An zwölfter Stelle positionierte sich Jasmine Flury aus der Schweiz (+1.14), gefolgt von der Amerikanerin Jacqueline Wiles (+1.46). Die französische Athletin Laura Gauche erreichte den vierzehnten Platz (+1.48), knapp vor der Norwegerin Ragnhild Mowinckel (+1.59).
Die sechzehnte Stelle teilten sich die Amerikanerin Lauren Macuga und die Deutsche Kira Weidle, beide mit einem Rückstand von +1.65. Darauf folgte Isabella Wright, eine weitere Amerikanerin, mit +1.86. Die Italienerin Nicol Delago erreichte den neunzehnten Platz (+1.92), gefolgt von der Österreicherin Ariane Rädler (+1.98).
Etwas weiter hinten fand sich die Slowenin Ilka Stuhec auf der einundzwanzigsten Position (+2.01), dicht gefolgt von der Österreicherin Christine Scheyer (+2.03). Die Italienerinnen Nadia Delago und Roberta Melesi erreichten die Ränge dreiundzwanzig und vierundzwanzig mit +2.15 bzw. +2.26. Auf dem fünfundzwanzigsten Platz landete die Österreicherin Ricarda Haaser (+2.27), vor Teresa Runggaldier aus Italien (+2.29).
Die Amerikanerin Keely Cashman platzierte sich auf Rang siebenundzwanzig (+2.43), gefolgt von ihrer Landsfrau Tricia Mangan (+2.53). Die Schweizerin Delia Durrer kam auf dem neunundzwanzigsten Platz ein (+2.54), und die Liste der Top 30 schloss Michelle Niederwieser aus Österreich (+2.58).
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