Letzte Woche trafen sich die technischen Komitees der FIS in Zürich, um die Vorbereitungen für den kommenden Winter 2018/19 abzuschließen und die Zukunft des Alpinen Skiweltcup zu diskutieren. Neben dem Höhepunkt der Saison, den Weltmeisterschaften im schwedischen Åre, waren die Reduzierung des Startfeldes und die Harmonisierung der Regeln im Parallelslalom die am häufigsten diskutierten Themen.
Die „Meetingwoche“ begann mit den Arbeitsgruppen der Damen- und Herrentrainer. Zusammen mit den Chefcoaches der einzelnen Nationen und den meisten WM-Organisatoren besprachen die FIS-Verantwortlichen die operativen Aspekte der kommenden Saisonen. Von Reiseplänen, An- und Abreisedaten, offiziellen Einfahren am Berg, Ausrüstungsspezifikationen, Kurssetzungen, bis hin zur Live-Datenerfassung und TV-Grafik wurde die Skiweltcup-Familie auf einen reibungslosen Winter vorbereitet.
In der FIS-Sitzung am Freitag (28. September 2018) waren die Gespräche strategischer und versuchten den bestmöglichen Rahmen für die Präsentation des Ski-Weltcup in der Öffentlichkeit zu finden. Auch wenn die präsentierten TV-Zahlen nicht alarmierend sind, wurde vereinbart, dass Maßnahmen zur Verbesserung des Skiweltcup-Produkts ergriffen werden müssen.
Eine Verbesserung besteht in der Reduzierung des Startfeldes. Beim letzten Treffen im Frühjahr haben die großen Nationen einen Schritt in diese Richtung getan, indem sie sich bereit erklärt haben, ihre Quote auf maximal sieben Athleten pro Nation zu reduzieren. Alle sollen sich der Bewegung zum Wohle des Sports anschließen, und es müssen weitere Schritte unternommen werden, um sicherzustellen, dass der Skiweltcup die höchste Liga im Alpinen-Skisport bleibt.
Ziel ist es, die großen Stars im Skiweltcup besser im Fernsehen zu präsentieren. Ein inoffizieller Vorschlag des Vorsitzenden Niklas Carlsson, der die Quote schrittweise auf die Top 30 Nationen reduzieren möchte, wurde unterbreitet. Es wurde keine endgültige Entscheidung getroffen, aber alle Ausschussmitglieder wurden eingeladen, dies im Winter zu diskutieren und auf der Frühjahrstagung in Dubrovnik einen konkreten Vorschlag zu unterbreiten.
So sollen in Zukunft statt 80 Rennläufer nur noch 45 bis 50 Rennläufer den ersten Durchgang in Angriff nehmen. „Durchschnittlich 80 Fahrer am Start, das ist kein Weltcup mehr. Mit 92 Läufern ein Rennen in Sölden zu machen, ist kompliziert“, erklärte FIS-Renndirektor den Gedanken hinter dieser Regeländerung. Neben den organisatorischen Problemen, wie Zeitdruck für die Kurssetzung zum zweiten Durchgang, will man so auch das Produkt Skiweltcup besser im TV platzieren können.
Im gleichen Zug soll der Europacup, als zweite Liga aufgewertet werden, und erfolgreich Rennläufer auch während der Saison in die Skiweltcup-Liga aufsteigen können. Die Umsetzung der Vorgaben soll bis zur Saison 2020/21 erfolgen. Nach der Einführung der neuen Regelung ist es durchaus möglich, dass die großen Skinationen nur noch fünf Rennläufer ins Rennen schicken können.
Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Herbsttagung war die Harmonisierung der Regeln in den Parallel-Wettbewerben. Im Frühjahr akzeptierte der FIS-Rat, das bei der Ski-Weltmeisterschaft 2021 in Cortina d’Ampezzo, erstmals auch im Parallel-Slalom um Einzelmedaillen gefahren wird.
So ist es dringend notwendig, die verschiedenen Formate zu harmonisieren und die Parallel-Slaloms als Disziplin auf der Skiweltcup-Tour zu etablieren. In diesem Sinne wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die verschiedenen Optionen analysiert und einen Harmonisierungsvorschlag unterbreitet, der bereits im Winter 2019/20 auf allen FIS-Ebenen umgesetzt werden kann.
Mit diesen Treffen wurden die Weichen für eine weitere großartige Ski-Weltcup-Saison gestellt. In weniger als 30 Tagen treffen sich in Sölden die besten Riesenslalomläufer der Welt zum Start in den Winter 2018/19, wo dann der Weg über die Weltmeisterschaft in Åre (SWE) bis hin ins Skiweltcup-Finale in Soldeu (UND) führt.
Quelle: FIS-Ski.com & eigene Recherche