9 Januar 2021

Triumph für Sofia Goggia bei der Abfahrt von St. Anton

Sofia Goggia gewinnt Abfahrt von St. Anton am Arlberg
Sofia Goggia gewinnt Abfahrt von St. Anton am Arlberg

St. Anton am Arlberg – Am heutigen Samstag wurde auf der Karl-Schranz-Strecke in St. Anton am Arlberg, dem WM-Ort von 2001, eine Weltcupabfahrt der Damen ausgetragen. Dabei siegte die Italienerin Sofia Goggia in einer Zeit von 1.24,06 Minuten. Für die azurblaue Athletin aus Bergamo, die 2018 die Olympiaabfahrt im südkoreanischen Pyeongchang gewann, war es der sechste Erfolg bei einer Weltcupabfahrt. Tamara Tippler (+0,96) aus Österreich bestätigte die gute Leistung im ersten Training und belegte den zweiten Rang. Für die 29-Jährige war es das erste Mal, dass sie bei einer Abfahrt unter die besten Drei fuhr. Bislang hatte sie dieses Kunststück nur – und allerdings schon fünfmal – im Super-G zuwege gebracht. Die in zehn Tagen 25 Jahre alt werdende US-Amerikanerin Breezy Johnson (+1,04) kletterte wie bei beiden Abfahrten in Val d’Isère als Dritte auf die niedrigste Stufe des Podests.

 

Sofia Goggia: „Ich war mir heute überhaupt nicht sicher ob ich heute hier gewinnen kann. Ich dachte, dass Lara im Training etwas geblufft hat. Ich denke, es war entscheidend, wie ich im letzten Teil attackiert habe. Ich wusste, oben wird alles eng beisammen liegen. Aber ab der Hälfte der Strecke habe ich alles rausgeholt. Das ist, was die Abfahrt ausmacht.“

Tamara Tippler: „Das was ich heute erreicht habe, war ein sehr großes Ziel ! Wir haben uns super vorbereitet, und ich hatte auch immer gute Zeiten. Das wollte ich heute zeigen. Unten habe ich den Ski nicht so laufen lassen, da muss ich noch daran arbeiten. Ich freu mich riesig über den 2. Platz. Ich hab gestern nicht viel Video geschaut, da ich gewusst habe, was ich da runter tun muss. Gestern war der untere Teil ein kompletter Verhau. Jetzt mein erster Podestplatz in einer Abfahrt, und das noch daheim, freut mich umso mehr.“

Breezy Johnson: „Ich habe Sofias Lauf gesehen, der war einfach unglaublich. So wie Sofia fährt, ist aber nicht mein Stil. Ich muss meinem Skifahren treu bleiben und kann auch auf meine Art schnell sein.“

 

Daten und Fakten zur
3. Abfahrt der Damen in St. Anton am Arlberg 2020/21

FIS-Startliste – 1. Abfahrtstraining in St. Anton
FIS-Liveticker – 1. Abfahrtstraining in St. Anton
FIS-Endstand – 1. Abfahrtstraining in St. Anton
FIS-Startliste – 2. Abfahrtstraining in St. Anton
FIS-Liveticker -2. Abfahrtstraining in St. Anton
FIS-Endstand – 2. Abfahrtstraining in St. Anton

FIS-Startliste – Abfahrt der Damen in St. Anton
FIS-Liveticker – Abfahrt Damen in St. Anton
FIS-Endstand – Abfahrt Damen in St. Anton

Gesamtweltcupstand der Damen 2020/21
Weltcupstand Abfahrt der Damen 2020/21

Nationencup: Gesamtwertung
Nationencup: Damenwertung

** Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert

 

Die Tschechin Ester Ledecká (+1,10), die den gestrigen Probelauf für sich entschied, wurde Vierte. Auf Rang fünf klassierte sich die junge Laura Pirovano (+1,15), ihres Zeichens eine Landsfrau von der italienischen Triumphatorin Goggia.

Ilka Stuhec (+1,16) aus Slowenien belegte den sechsten Platz. Die zweifache Abfahrtsweltmeisterin musste sich ihre Position mit Corinne Suter aus der Schweiz, ihres Zeichens Speedkönigin der vergangenen Saison, teilen. Auch der achte Rang wurde von zwei Athletinnen erreicht. Sowohl die Italienerin Elena Curtoni – sie bestritt ihr 200. Weltcuprennen – als auch die Eidgenossin Lara Gut-Behrami – sie war beim ersten Probelauf mit Tippler ex aequo vorne – rissen jeweils 1,34 Sekunden auf die azurblaue Tagessiegerin auf.

Die besten Zehn wurden von der wiedergenesenen Deutschen Kira Weidle (+1,48) komplettiert. Zweitbeste ÖSV-Athletin war Stephanie Venier, die genau eineinhalb Sekunden auf Goggia einbüßte und bei ihrem Heimrennen nicht ganz nach Wunsch überzeugen konnte. Ihre Teamkolleginnen Ramona Siebenhofer (+1,81), Christine Scheyer (+1,84) und Ricarda Haaser (+1,87) schwangen hinter der Swiss-Ski-Dame Jasmine Flury (14.; +1,74) auf den Plätzen 17, 18 und 22 ab und nahmen die auf dem 18. Rang zeitgleich abschwingenden Schweizerinnen Joana Hählen und Michelle Gisin (+je 1,86) in die Zange. In Abwesenheit ihrer verletzten großen Schwester Nicol positionierte sich Nadia Delago auf Platz 23: ihr Rückstand auf Goggia betrug fast genau zwei Sekunden.

 

Ramona Siebenhofer:“Im unteren Teil habe ich den Ski nicht auf Zug gekriegt. Es war zu wenig angriffslustig. Das ist mir jetzt schon drei Tage ein Rätsel, warum ich unten immer verliere. Es lässt vielleicht etwas die Spannung nach und ich kann den Speed da nicht so mitnehmen.“

 

Während es für die Eidgenossin Priska Nufer (24.; +2,17) und die Österreicherin Rosina Schneeberger (25.; +2,35) für eine kleine Handvoll Weltcupzähler reichte, sahen die Arlbergerin Nina Ortlieb bei ihrem Heimrennen und die Deutsche Michaela Wenig nicht das Ziel. Durch ihren Erfolg ist Goggia alleinige Trägerin des roten Trikots in der Disziplinenwertung. Sie hat 60 Punkte Vorsprung auf Corinne Suter. Johnson hat mit ihrem dritten Platz in Folge die Konkurrenz etwas abgeschüttelt. Nach Adam Riese liegt sie auf Position drei.

 

Nina Ortlieb: „Das ist heute schon total ärgerlich! Ich glaub, ich war von der Linie besser dran als gestern und wollte in Position gehen, aber dann hat es mir die Ski zusammengeschlagen. Leider bin ich dann schon im Schnee gelegen. Mir war bewusst, dass ich da runter schnell sein kann, daher war ich eigentlich sehr locker. Wie gesagt, der Ausfall ist sehr ärgerlich.“

 

Die nächsten Weltcupabfahrten finden in der Schweiz statt. Nachdem die Rennen in St. Moritz abgesagt wurden, gibt es gleich zwei Entscheidungen in Crans-Montana.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Zwischenstand nach 37 Läuferinnen

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