Levi – Um einer der weltbesten Slalomfahrer zu werden, musste Henrik Kristoffersen sich eingestehen, dass seine eigentlich größte Stärke eine Schwäche war. „Wenn man in einer Ski Weltcup Saison fünf, sechs Rennen gewinnt und dann in der darauffolgenden Saison kein einziges Mal auf die höchste Stufe des Podests klettert, ist das schon enttäuschend. Ich bin zwei Jahre lang keine saubere Rechtskurve gefahren“, berichtet der Wikinger etwas entnervt.
Bereits im Laufe der letzten Saison wusste der Norweger, dass er etwas ändern muss. Aber das geht bekanntlich nicht von heute auf morgen. Ferner dauert es immer lange, eine Routine, bzw. diese Gewohnheit abzulegen. Nimmt man Umstellungen vor, kann sich das gesamte System ändern und wenn man an der falschen Schraube dreht wird plötzlich alles noch viel langsamer.
Henrik Kristoffersen hatte im Slalom alles daran gesetzt um schneller als sein Konkurrent Marcel Hirscher zu werden. Er arbeitete die gesamte letzte Saison an seinem Setup und seiner Technik. Doch je aggressiver er seinen Stil änderte, je enger er seinen Rechtsschwung setzte, umso weiter wurde der Abstand zum Österreicher.
Seine angedachte Stärke, der eng gesetzte Rechtsschwung wurde zu seinem Problem. Wenn er einen kleinen Fehler machte, dauerte es zu lange, bis er wieder seinen Rhythmus fand. Bei seinen Trainingsläufen bemerkte der Norweger, wenn er sich vor dem Tor etwas mehr Platz gibt, kann man eines Tages extrem schnell werden.
Aber Gewohnheiten und gelernte Routinen abzulegen ist nicht immer einfach. Kristoffersen konnte nicht garantieren, dass die Änderungen sofort wirksam würden. Aber beim Slalom in Levi hat es geklappt. Jetzt sieht es besser aus. Das Ergebnis in Finnland ist der erste Schritt in die richtige Richtung.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.nrk.no