Kastelruth – Die junge Skirennläuferin Verena Gasslitter wurde in den letzten beiden Jahren von schweren Verletzungen zurückgeworfen. Derzeit kuriert sie einen Trümmerbruch des Schien- und Wadenbeins, den sie sich Ende September 2017 zugezogen hat, aus. Trotzdem gibt die Südtirolerin nicht auf. Positiv schaut sie nach vorne. Insgeheim hofft die 21-Jährige jedoch, dass das die letzten Verletzungen in ihrer hoffentlich noch langen und auch erfolgreichen Ski-Karriere sein werden.
Skiweltcup.TV: Verena, vor einem Jahr haben wir uns das letzte Mal gehört. Damals warst du nach einer Verletzung positiver Dinge, langsam, aber sicher wieder zurückzukommen. Eine weitere schwere Verletzung hat dich aber zurückgeworfen. Wie geht es dir heute?
Verena Gasslitter: Es ist so, wie es ist. Man kann auch sagen, dass es langsam vorangeht. Ich musste mich in Innsbruck abermals von meinem Vertrauensarzt Dr. Christian Hoser operieren lassen. So wurde mir eine Spogiosaplastik aus dem Beckenkamm entnommen und beim gebrochenen Schienbein eingesetzt. Zusätzlich wurde auch eine Platte zur Stabilisation eingesetzt. Die andere Platte, die das Ganze zusammenhält, und die Schrauben bleiben drin.
Kannst du langsam schon an eine Rehabilitation denken, oder ist es schlicht und ergreifend zu früh dafür?
Mit dem verletzten Fuß konnte ich nicht viel machen. Die Belastung fordert den Fuß, und aufgrund der Schmerzen konnte ich lediglich kleine Physiotherapie- und kurze Fahrrad-Einheiten abspulen. Mittlerweile kann ich fast schmerzfrei den Alltag genießen. Trotzdem müssen mich die Krücken für weitere Strecken behalten.
Was kannst du uns über deinen Masterplan der kommenden Wochen und Monate berichten? Wann kannst du schmerzfrei trainieren? Ist ein Skitraining im Spätsommer möglich oder realistisch?
Diese Fragen sind sehr schwer zu beantworten. Ich hoffe, dass es dem Fuß bald besser geht und alles ohne Komplikationen heilt. Auch wäre es schon ein großer Erfolg, auf die Krücken, die lästig sind, zu verzichten. Dann schaue ich als positiv nach vorne, und hoffe, dass eines Tages alles gut wird. Denn, auch wenn das Ganze an mir nagt, man gibt nur einen Brief auf.
Hast du trotz deiner Verletzung Kontakt zu deinen Teamkolleginnen, auch wenn du nicht mit ihnen trainierst oder Rennen fährst?
Ja, natürlich bleibt man ein Teil der Mannschaft. Man hört sich und ist somit immer auf dem Laufenden, wenn die einen trainieren und wo die anderen umgehen. Letzthin habe ich mich mit Karo (Karoline Pichler, Anm. d. Red.) unterhalten. Sie hat ein ähnliches Verletzungspech wie ich, und sie kann langsam wieder an das Training denken. Aber es ist gut zu wissen, dass man nicht vergessen wird. Ab und zu kommt die eine oder andere Freundin aus der Mannschaft mich besuchen. Und das baut einen psychisch auch auf.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner