Scharnstein – Der deutsche Ski Weltcup Rennläufer Thomas Dreßen, der vor einiger Zeit zum zweiten Mal nach 2018 zum deutschen „Skisportler des Jahres“ gekürt wurde, fühlt sich fit und gesund, nachdem es in der warmen Jahreszeit ein paar kleinere Wehwehchen gegeben hat. Aber er weiß auch, dass die vergangenen Jahre nicht spurlos an ihm vorbeigegangen sind. Coronabedingt hatte der DSV-Speedspezialist mehr Zeit für das Konditionstraining. Bei seinen angehenden Schwiegereltern baute er in der Reithalle einen Trainingsraum auf, sodass er seiner Freundin beim Reiten zuschauen konnte. Im Sommer arbeitete der Skirennläufer in Saas-Fee und zuletzt in Sölden; das Trainingslager in Chile fiel aus bekannten Gründen ins Wasser.
Die Corona-Pandemie traf Dreßen direkt, weil er kaum mit der Mannschaft trainieren konnte und seine Familie über Monate lang nicht sah. Das hat mit dem Umstand zu tun, weil er ja bei seiner Freundin in Oberösterreich wohnt. Zudem konnte er vielen Sponsorenterminen nicht beiwohnen. Als er den Riesentorlauf von Sölden im Fernsehen sah, freute er sich, dass die Saison endlich begonnen hat. Wie es mit oder ohne Fans weitergeht, wird von Ort zu Ort verschieden sein und in den Augen des Skirennläufers zu akzeptieren sein. Es geht primär darum, Rennen zu bestreiten. Wichtig ist, dass man die Sicherheitsvorkehrungen ernstnimmt. Insgeheim hofft man, dass die Fans in Zukunft wieder vor Ort sind und die Entscheidungen verfolgen.
Auch wenn die Corona-Pandemie das Ski-Ass noch etwas begleiten wird, will der Deutsche sich als Sportler aber auch als Mensch weiterentwickeln. Er möchte sich langfristig als Podestfahrer etablieren. Die Vorfreude auf den Speedwinter 2020/21, der im Dezember in Val d’Isère beginnen soll, steigt von Tag zu Tag.
Ferner ist sich Dreßen sicher, dass die Speedspezialisten Beat Feuz, Vincent Kriechmayr, Dominik Paris und Matthias Mayer, aber auch Aleksander Aamodt Kilde die größten Konkurrenten sind, wenn der Kampf um die Podestplätze beginnt. Feuz und Mayer sind in den Augen von Dreßen die großen Favoriten, wenn es um den Gewinn der kleinen Abfahrts-Kristallkugel geht.
Neben Dreßen komplettieren Manuel Schmid, Dominik Schwaiger, Pepi Ferstl, Andreas Sander und Simon Jocher das schwarz-rot-goldene Team. Die Stimmung in der Mannschaft ist gut, und alle freuen sich auf den Saisonstart. Bereits in der Vergangenheit hat man gesehen, dass man sich in einem funktionierenden Team, gegenseitig beflügeln kann. Einen wichtigen Anteil am erhofften Erfolg tragen aber auch die Trainer und Betreuer bei.
Was die Jugend und den Nachwuchs betrifft, so ist es für den Speedspezialist wichtig, dass man gute Bedingungen und Trainingsmöglichkeiten anbieten kann. In der heutigen Zeit ist es auch wichtig, dass die Betreuer einen guten Draht zu den Jugendlichen aufbauen können. Zudem hofft der 26-Jährige, dass das Thema Corona nicht allzu große Auswirkungen auf den Nachwuchs hat, sonst kann es schwer sein, dass man deutsche Sportler in zehn, 15 Jahren in der Weltspitze sieht.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport1.de