Flachau – Wenn wir uns in wenigen Tagen die Startliste des Nachtslaloms auf der nach Hermann Maier benannten Strecke in Flachau näher anschauen, erkennen wir mit dem routinierten Südtiroler Manfred Mölgg einen Athleten, der hier sein letztes Weltcuprennen bestreiten wird. Der fast 40-Jährige beendet im Salzburger Land seine wunderbare Karriere. Für ihn ist es ein seltsamer Moment, aber er macht es mit einem Lächeln.
Eine Coronainfektion verhinderte zwei Starts in Garmisch-Partenkirchen. Gott sei Dank erholte sich der Mann aus St. Vigil in Enneberg rechtzeitig, um auf österreichischem Schnee seinen Abschied zu feiern.
Der routinierte Technikspezialist aus dem Gadertal verlässt nach beinahe 20 Jahren die internationale Skibühne. Seit seinem Weltcupdebüt im Januar 2003, die Slalomspezialisten trugen in Bormio ein Rennen aus, bestritt der Ladiner mehr als 320 Rennen.
Er blickt auf viele gute Jahre zurück und konnte immer das tun, was ihm seit seiner Kindheit Spaß macht. Mölgg kann seine Gefühle kaum erklären. Trotzdem dankt er allen, die ihn begleitet und geholfen, aber auch unterstützt und ertragen haben. Der Dank gilt seiner Familie, seiner Sportgruppe, dem italienischen Skiverband, dem Team und allen, die ihm wichtig sind. Der Ladiner fuhr 20-mal unter die besten Drei. Drei Siege, allesamt im Slalom, konnte er feiern. 2008 gewann er in Kranjiska Gora. Damals legte er den Grundstein für den Gewinn der kleinen Kristallkugel. Er war der letzte azurblaue Athlet, dem das gelang. 2009 triumphierte er in Garmisch-Partenkirchen. Nach acht Jahren holte er sich beim epischen Nachtslalom in Zagreb seinen dritten Sieg. Seit jenem Tag wartet die Squadra Azzurra auf einen Sieg bei einem Weltcuptorlauf.
Nur die Olympiamedaille fehlte. Dafür gewann der Südtiroler drei WM-Medaillen. Er holte diese im Slalom 2007 (Silber), im Slalom 2011 (Bronze) und auch im Riesentorlauf 2013 (Bronze). Somit stand er in Schweden, Deutschland und Österreich auf dem WM-Podest. Nun beendet ein Großer seine Karriere, der immer ein fairer Sportgeist und vorbildlicher Profi war. Zwei Worte reichen aus, um die ganze Abhandlung zusammenzufassen: Danke, Manni!
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner