Liptovský Mikuláš – Die slowakische Skirennläuferin Petra Vlhová möchte die Slaloms in Spindleruv Mlyn so schnell wie irgendwie möglich aus ihrem Gedächtnis verbannen. Neben Wut überwogen auch Frustration, Schmerz und Müdigkeit. Kein Wunder: Bei einem der beiden Rennen landete sie sogar außerhalb der besten Zehn des Klassements. Bevor in Frankreich die alpine Ski-Weltmeisterschaft ansteht, legt die 27-Jährige eine Pause ein. „Nach einem zweitägigen Intermezzo zuhause wird sie am Mittwoch in die Schweiz aufbrechen. Dort steht ein Trainingslager an. Daheim will sie neue Kräfte für den Rest der Saison sammeln“, erklärt Vater Igor Vlhá.
Beim Training möchte man sich auch auf die alpine Kombination konzentrieren. In dieser Disziplin will die Slowakin beim saisonalen Höhepunkt in Frankreich auch an den Start gehen. Im Slalom und Riesentorlauf wird sie fahren; beim Super-G ist man sich noch nicht sicher. Die Ski WM in Courchevel/Méribel ist die sechste, an der sie teilnimmt. Sie feierte 2013 im steirischen Schladming ihr Debüt; ihre erste Medaille gewann sie vier Jahre später im Teambewerb. Bei den darauffolgenden Wettkämpfen im schwedischen Åre holte sie mit Gold im Riesentorlauf, Silber in der Kombi und Bronze im Slalom einen kompletten Medaillensatz. Vor zwei Jahren, die Ski-Elite gastierte in Cortina d’Ampezzo, gab es im Torlauf und in der Kombination zwei Silbermedaillen.
Die Athletin verspürt keinen Druck, aber auch keine positiven oder negativen Emotionen. Es liegt aber auf der Hand, dass Vlhová weiteres Edelmetall schürfen und ihre Medaillensammlung erweitern möchte. Sie weiß, dass sie gewinnen kann und dass im Sport alles möglich ist, auch wenn sie sich auf tschechischem Schnee nicht gerade in idealer oder mentaler Form befand. Das größte Fragezeichen ist dessen ungeachtet die Performance in der Kombination. Seit vier Jahren ist sie die zweitbeste Athletin in dieser Disziplin. Trotzdem hat sie keinerlei Erwartungen an dieses Rennen. Sie will natürlich das Beste aus sich herausholen und um Edelmetall kämpfen. Dann wird der Fokus auf die technischen Disziplinen gelegt; die Kombi soll eine gute Vorbereitung für die weiteren WM-Rennen sein.
Wenn man den Fahrplan der in Kürze anstehenden alpinen Ski-Weltmeisterschaften anschaut, beginnen die Damen mit der alpinen Kombination. Die technischen Rennen werden in der zweiten Hälfte angesetzt. Die Skirennläuferinnen treten auf der legendären „Roc de Fer“-Piste an, wo sie im letzten Jahr den Slalom, den Riesentorlauf und den Mannschaftsbewerb abspulten. Die Speedspezialisten gehen auf der Piste „L’Eclipse“ über die Bühne. In der abgelaufenen Saison landete Vlhová in den Speedrennen vor Ort zweimal knapp außerhalb der Top-15. In den technischen Disziplinen glänzte sie zweimal mit dem dritten Platz. Die Piste ist gut; wenn die Bedingungen passen, wird die Slowakin sicher auf sich aufmerksam machen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport.aktuality.sk
Das Programm der Ski-WM 2023 in Courchevel/Méribel
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2022/23