Der schwedische Ski Weltcup Rennläufer Felix Monsén hat sich entschieden, seine Karriere ohne die Unterstützung des schwedischen Skiverbands fortzusetzen. Der 29-jährige Abfahrts- und Super-G-Spezialist kritisiert offen die Zustände im Verband und sieht den schwedischen Speed-Skisport in einer tiefen Krise. Nachdem Monsén aus der ersten Trainingsgruppe gestrichen und nur noch in den C-Kader aufgenommen wurde, entschloss er sich, seinen sportlichen Weg eigenständig zu finanzieren. Die angebotenen Trainingsbedingungen seien für einen Speed-Fahrer wie ihn nicht ausreichend, erklärte Monsén, da der Fokus im C-Kader auf Riesenslalom und Slalom liege – Disziplinen, die wenig mit Abfahrt und Super-G gemein haben.
Monsén finanziert seine Saison durch Crowdfunding, Sponsoren und Unterstützung von seiner Familie und ehemaligen Teamkollegen. Bisher konnte er rund 75.000 Euro sammeln, doch um die gesamte Saison und die Teilnahme an den Weltmeisterschaften abzusichern, benötigt er rund 100.000 Euro. Unterstützung erhält er unter anderem vom ehemaligen Nationalmannschaftsfahrer Alexander Köll und dem österreichischen Servicemann Michi Ortner, die ihn während der Saison begleiten werden.
Neben der finanziellen und organisatorischen Herausforderung kritisiert Monsén eine „Kultur der Angst und des Schweigens“ im schwedischen Skiverband. Laut Monsén trauen sich viele Athleten nicht, Kritik zu äußern, da sie Repressalien fürchten. Er selbst hat nach seiner Kritik Anrufe „aus höheren Ebenen“ erhalten, die ihm nahelegten, seine Aussagen zurückzuhalten, andernfalls würde die Unterstützung für den Speed-Bereich weiter eingeschränkt. Diese Haltung des Verbands enttäuscht Monsén, da er überzeugt ist, dass der Speed-Skisport eine wichtige Rolle im alpinen Skirennsport spielt und auch für Sponsoren und TV-Übertragungen attraktiv ist.
Trotz aller Schwierigkeiten bleibt Monsén motiviert und fokussiert auf seine sportlichen Ziele. Er strebt eine Teilnahme an den Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen 2026 in Cortina d’Ampezzo an und sieht seine eigenständige Finanzierung als Chance, seine Karriere selbst in die Hand zu nehmen. Monsén fordert vom Verband langfristig eine bessere Einbindung und Unterstützung der Athleten sowie personelle Veränderungen im Management. Der Verband müsse die Athleten als wertvolle Ressourcen sehen und nicht nur als Kostenfaktor betrachten, um den schwedischen Speed-Skisport wieder konkurrenzfähig zu machen.
Quelle: www.aftonbladet.se
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