Während die Sportfans zur Zeit allen nach Russland zur Fußball-WM blicken, bereitet sich Anna Veith bereits auf die kommende Saison vor. Maximalkraft und Kraftausdauer-Training stehen auf dem Programm.
Vor drei Jahren, im Oktober 2015 zog sich die heute 29-Jährige eine schwere Knieverletzung zu und musste zwei Operationen über sich ergehen lassen. 1001 Tage hat es gedauert, bis sie in Val d’Isere wieder auf dem obersten Podestplatz stand und den wohl wichtigsten Sieg ihrer Karriere feiern konnte. Veith wusste, sie kann wieder siegen, ihr Körper ist wieder bereit, das zu tun, was ihr am meisten Spaß macht.
Es war der Lohn für den schweren und langen Weg zurück. Zeitweise war sie mental angeschlagen und wusste nicht ob, und wenn ja wie, es mit dem Skifahren weitergehen kann. Ihr Umfeld hat sie zu 100 Prozent unterstützt und waren im Endeffekt der größte Antrieb in der Reha.
Der Aufwand hat sich gelohnt, sie spürte dass sich die Investition lohnt. Das brachte die Motivation zurück, um immer weiter an ihren Zielen zu arbeiten. Dabei kehrte die Salzburgerin auch nach Sölden zurück, auf den Hang wo sie sich so schwer verletzte. Im Riesenslalom-Training konnte sie wieder komplett am Limit fahren und ihre Sicherheit und das Selbstvertrauen kam immer mehr zurück.
Ihr Hauptaugenmerk in der letzten Saison legte die zweifache Gesamtweltcupsiegerin auf die Speed-Disziplinen. Neben dem Sieg beim Super-G von Val d’Isere, stand sie auch in Crans-Montana bei derselben Disziplin, als Zweite auf dem Podest. Gekrönt wurde die Saison jedoch mit der Silber-Medaille bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea. Auch wenn ihr zum Olympischen Super-G Gold nur eine Hundertstelsekunde fehlte, war dies das (fast) perfekte Comeback einer großen Sportlerin.
Jetzt startet Anna Veith erstmals nach ihrer Verletzung wieder in eine richtige Vorbereitung, auch wenn sie darauf achten muss, dass sie ihr Knie nicht zu sehr zu belastet. Grundsätzlich hört die Salzburgerin noch mehr auf die Signale ihres Körpers. Sie trainiert intensiv, aber auch dosiert.
Auch den Druck und die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit, welchen sie vor ihrer Verletzung verspürte, kann sie nun ausblenden. Sie fokussiert sich auf ihr Skifahren, was sie freier im Kopf macht, und will jedes Rennen genießen.