Die Engelbergerin Michelle Gisin hat eine mehr als erfolgreiche Olympia-Saison hinter sich. Die einstige Slalom-Spezialistin hat sich zu einer der weltbesten Allrounderin entwickelt. In der vergangenen Saison fuhr sie sechzehnmal in die Top Ten, konnte sich über vier Podestplätze im Skiweltcup freuen und krönte das Ganze mit der Goldmedaille in der Alpinen Olympia-Kombination.
Bereits bei der Ski-WM 2017, wo sie in St. Moritz die Silbermedaille in der Alpinen Kombination gewinnen konnte, zeigte die heute 24-Jährige, dass sie nicht mehr „nur“ die kleine Schwester von Dominique und Marc Gisin ist. Ihre Erfolge haben ihr einen eigenen Eintrag in den Ski-Geschichtsbüchern gesichert.
Im SRF Interview sprach Michaela Gisin über ihre Vorbereitung, das Selbstverständnis als Olympiasiegerin, über ihre Ziele in der neuen Saison, die Ski-WM 2019 und den Skiweltcup.
Wie geht es Dir und wie war deine Vorbereitung
Michelle Gisin: „Ich fühle mich wirklich sehr gut. Ich konnte körperlich sehr gut trainieren, und auch auf den Skier ist es sehr gut gegangen. Wahrscheinlich mach ich mir selbst zu viel Druck, weil ich so optimistisch bin. Aber es läuft einfach sehr gut und ich habe mega Spaß beim Skifahren. Wenn ich auf dem Berg bin ist es eine reine Freude für mich.“
Du gehst als Olympiasiegerin in die neue Saison. Was hat sich für dich geändert?
Michelle Gisin: „Als Olympiasiegerin ist das Selbstvertrauen schon sehr viel größer als die anderen Jahre. Das zeigt sich, dass ich glaube, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Dass das stimmt was ich mache. So kann man alles mit einer gewissen Lockerheit sehen und der Spaß hat Priorität.“
Auf welcher Disziplin liegt dein Fokus in der kommenden Saison?
Michelle Gisin: „Der Fokus liegt auf allen Disziplinen. Aber ich denke eins nach dem anderen. Im Moment freue ich mich wahnsinnig, dass ich beim Riesenslalom-Skiweltcupauftakt erstmals mit einer guten Startnummer ins Rennen gehen kann. Ich möchte den Flow und das Timing aus dem Sommertraining mitnehmen. Das ist gerade im Riesentorlauf sehr wichtig. Mein erster Fokus ist gut in die Saison zu starten. Danach steht der Slalom auf dem Programm. Sobald dann die Speed-Disziplinen starten, wird die Abfahrt ein kleiner Schwerpunkt für mich sein. Ich freue mich darauf, dass ich so viele Rennen fahren darf, und hoffe dass ich gesund und unverletzt bleibe.“
In diesem Jahr steht die Ski-WM in Are auf dem Programm. Bereitest du dich gezielt darauf vor?
Michelle Gisin: „Nach zwei solchen Großereignissen wie die Heim-WM in St. Moritz und die Olympischen Winterspiele , mit einem unglaublichen Erfolg, ist der Fokus von mir nicht so auf die Ski-WM gerichtet. Ich freue mich wahnsinnig darauf, da ich auch sehr gerne in Are bin. Das wird sicher ein geniales Event, vor allem wenn das Wetter mitspielt. Aber der Fokus liegt bei mir in diesem Jahr mehr auf dem Skiweltcup. Dass ich in der Gesamtwertung, in der Abfahrt, im Slalom, einen Schritt nach vorne mache. Das sind die Hauptziele.“