Kanadas berühmtester Skirennläufer Erik Guay hat seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport erklärt. Am Mittwoch bestritt der 37-jährige Montrealer noch das 1. Abfahrtstraining in Lake Louise, am Donnerstag verzichtete er bereits auf einen Start.
Bereits nach der Verletzung seines Mannschaftskollegen Broderick Thompson hatt der Super-G Weltmeister über den Sinn weiterzumachen nachgedacht. In einem Interview mit dem TV-Sender CBC öffnete er seine Gedankenwelt: „Ehrlich gesagt, hat sich etwas geändert. Normalerweise baue ich im Sommer mein Selbstvertrauen auf. Bei einem Skiweltcup-Rennen gibt es natürlich immer ein Risiko. Ich bin bereit diesen Weg zugehen, wenn ich sportlich dabei bin. Nach der Verletzung von Broderick hat sich aber etwas verändert. Ich denke darüber nach ob es das Risiko wert ist, wenn ich nicht mehr vorne mitfahre. Diese Frage habe ich mir gestellt.“
Nach dem schweren Sturz von Manuel Osborne-Paradis am Mittwoch, und dem damit verbundenen Schien- und Wadenbeinbruch, hat sich seine Frage wohl erübrigt.
Erik Guay blickt auf eine mehr als erfolgreiche Karriere zurück. 2011 in Garmisch-Partenkirchen krönte er sich zum Abfahrtsweltmeister. 2017 folgte in St. Moritz der zweite Weltmeistertitel, dieses Mal im Super-G. Ein paar Tage später konnte sich Guay noch über die Silbermedaille in der Abfahrt freuen. 25 mal stand der Kanadier auf einem Skiweltcup-Podest und konnte dabei fünf Weltcupsiege feiern.