27 Januar 2019

Anna Veith auf Ö3: „Ich fühle mich in der Lage wieder zurückzukommen!“

Anna Veith auf Ö3: „Ich fühle mich in der Lage wieder zurückzukommen!“ (Foto: HEAD/Christophe Pallot/AGENCE ZOOM)
Anna Veith auf Ö3: „Ich fühle mich in der Lage wieder zurückzukommen!“ (Foto: HEAD/Christophe Pallot/AGENCE ZOOM)

Rohrmoos/Wien – Die österreichische Skirennläuferin Anna Veith zog sich vor 14 Tagen beim Training im Fassatal einen Kreuzbandriss zu. Bei der heutigen Ö3-Sendung „Frühstück bei mir“ erzählte die zweifache Gesamtweltcupsiegerin, dass sie sich in der Lage fühle, wieder zurückzukommen.

Im April will die 29-Jährigen mit einem koordinativ ausgerichteten Training und einer gezielten Therapie beginnen. Ferner möchte sie die endgültige Entscheidung über ihre weitere sportliche Laufbahn in Ruhe fällen. Wie es mit ihr weitergehen wird, wird sie erst in der Abschlussphase der Reha bekanntgegeben.

Viele Faktoren werden eine Rolle spielen. Das Wichtigste ist, dass die körperliche Voraussetzung gut ist und dass sie mit dem sie zufrieden ist, was sie bis dahin geleistet hat.

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Quelle: oe3.orf.at

 

Anna Veith auf Ö3 mit ihrem ersten Interview nach dem Kreuzbandriss: „Ich fühle mich in der Lage wieder zurückzukommen!“

Wien (OTS) – Zwei Wochen nach ihrem Kreuzbandriss am rechten Knie sprach Ski-Star Anna Veith heute im Ö3-„Frühstück bei mir“ erstmals ausführlich über ihre Verletzung und ihre Zukunftspläne. Die 29jährige Salzburgerin traf Claudia Stöckl zuhause in Rohrmoos in der Steiermark, derzeit ist ihr verletztes Bein geschient und sie muss noch mit einer Krücke gehen. Veith über ihren aktuellen Zustand auf Ö3: „Ich bin froh dass die OP gut verlaufen ist und dass es mir jetzt eigentlich recht gut geht, ich kann es schon gut bewegen, habe wenig Schwellungen und keine Schmerzen.“ Veith holt im Interview auch weiter aus und spricht über die Zunft des Skisports: „Es wäre an der Zeit, um wichtige Veränderungen im Skizirkus zu realisieren.“

An den folgenschweren Trainingslauf am 12. Jänner im Südtiroler Pozza di Fassa erinnert sich die Olympiasiegerin so: „.Ich bin in den Steilhang reingefahren und es hat mich nach unten gedrückt und beim Linksschwung hab ich dann korrigieren müssen, viel Druck auf den Ski bekommen und durch die Schläge und die Position am Ski ist mein Kreuzband gerissen. Es hat einen Knacks gemacht und ich hab gemerkt jetzt ist das Kreuzband gerissen, mir war das in diesem Moment sofort klar.“ Veith gestand im Gespräch mit Claudia Stöckl auch, dass ihre Verzweiflung über den neuerlichen Rückschlag groß war, in Telefonaten mit ihrer Mutter und ihrem Mann Manuel habe sie auch Tränen vergossen: „Die Emotionen waren extrem, weil ich auf dem Weg an die Spitze zurück war und ich habe sofort das Gefühl gehabt, dass ich meinen Weg nicht beenden kann und das hat mir eigentlich am meisten weh getan.“ Sie habe auch schon nach einem tieferen Grund für den neuerlichen Rückschlag gesucht, so Veith auf Ö3, und erklärt es sich so: „Ich habe versucht im Riesentorlauf wieder an die Spitze zu kommen und da muss man extrem viel Arbeit investieren in Training und in Material testen. Ich habe mir da vielleicht einfach zu wenig Zeit gegeben, vielleicht hab ich einfach in dieser Phase zu viel wollen und das ist auch oft der Grund warum der Körper wieder bremst.“

In den letzten zwei Wochen hat sie öfter an die Beendigung ihrer Karriere gedacht: „Das ist auch ok, weil tief drinnen hat man öfter negative Gedanken und ich denk auch, dass man das zulassen muss, aber das heißt jetzt auch nicht dass es beschlossen ist.“ Doch mittlerweile zeigt sich die zweifache Gesamtweltcup-Gewinnerin, die sich auch zur Motivation „Silbermond“ den Song „Die Mutigen“ gewünscht hat, wieder zuversichtlich: „Ich fühle mich in der Lage wieder zurückzukommen.“ Mit Anfang April will sie mit einer gezielten Therapie und koordinativen Training beginnen. Die endgültige Entscheidung, ob es das Karriereende- oder ein Comeback geben wird, möchte Veith in Ruhe fällen: „Das wird sicher erst in der Abschlussphase von der Reha passieren, wenn ich merke, es ist eine gute körperliche Voraussetzung wieder da, dann werde ich spüren, ob es weitergeht oder ob ich mit dem zufrieden bin, was ich bis jetzt geleistet hab. Ich denke, es wird schon noch einige Monate dauern.“

Ob sie als Plan B schon eine Zukunft als Hotelchefin im Kopf hat? Ihr Mann, Ex-Snowboarders Manuel Veith, führt ja das Boutique-Hotel „Arx“ in Rohrmoos bei Schladming, dessen Umbau Anna Veith auch teilweise mitfinanziert hat: „Plan B mache ich generell keinen, weil meine ganze Energie in den Plan A gesteckt wird. Und wenn Plan A nicht funktioniert, muss man etwas beenden um etwas Neues zu beginnen. Ich weiß nur, dass genug zu tun ist in unserem Haus, aber wie meine konkrete Arbeit dort ausschauen könnte, da habe ich überhaupt keine Ahnung,“ so Anna Veith auf Ö3. Und auch Kinder sind derzeit kein Thema: „Ich bin noch jung genug, um da keinen Stress zu bekommen. Wir wollen eine Familie aber solange unser Berufsleben so intensiv ist, wird die Familienplanung noch warten müssen.“

Außerdem bekräftigte Anna Veith die Kritik von Ski-Star Marcel Hirscher an der FIS, die er gleich nach ihrem Unfall öffentlich geäußert hatte. Es gebe zu viel Terminstress abseits der Rennen für die Läufer („Wir werden schon richtig geschliffen“). Veith in Ö3-„Frühstück bei mir“: „Ich stimme ihm zu, es wird immer mehr an Medien, wir haben immer mehr abseits der Rennen zu tun, aber das Rennprogramm dazu wird nicht angepasst, es wird immer knapper und immer enger. Wir haben einen Riesenverband bei der FIS, die einmal hinschauen müssen und sagen: wir müssen auch die Athleten schützen um eine Show zu bieten, weil wenn die Athleten nicht mehr da sind, dann gibt es kein Schifahren mehr. Es wäre an der Zeit, um wichtige Veränderungen im Skizirkus zu realisieren“, warnt Veith: „Das wichtigste wäre ein Anpassung vom Rennkalender und von der Vermarktung. Es gibt Rennen, wo zu wenig Arbeiter da sind, um die Pisten gut herzurichten, wo auch wenig Zuschauer sind. Ich finde das es wichtiger wäre, weniger Rennen zu machen, und die Rennen, die man macht, zu hundert Prozent zu vermarkten und Events daraus zu machen und es wieder spannender zu machen. Der aktuelle Trend geht in die andere Richtung, in immer mehr Rennen, Parallel-Events in den Städten, wo oft die Zuschauer fehlen. Wenn man das nicht schnell korrigiert, wird der Skisport immer uninteressanter werden.“

Rückfragen & Kontakt:

Hitradio Ö3 Öffentlichkeitsarbeit
Petra Kulis-Jesenko
01/36069/19120

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