Göstling – Kathi Gallhuber kann sich freuen. Die niederösterreichische Skirennläuferin brennt nach einer schweren Knieverletzung und einer langen Phase der Rehabilitation auf ihr Comeback. Dementsprechend motiviert ist sie vor ihrem Einsatz, beim Ski Weltcup Slalom Auftakt, Mitte November in Levi.
Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang wurde die ÖSV-Dame Slalom-Dritte. Sie verwies sogar die ansonsten überragende US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin auf Platz vier. Auch bei den Welttitelkämpfen wollte die 22-Jährige eine Medaille holen. Doch eine Knieverletzung machte ihr im Dezember 2018 einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.
Kreuzband- und Meniskusriss statt WM-Edelmetall. So oder so ähnlich kann man das Ganze beschreiben. Jetzt will sie in Finnland ihr Comeback feiern. Die Niederösterreicherin hatte im Training keine Schmerzen. Dank der optimalen Vorbereitung schaut sie zuversichtlich nach vorne. Dennoch berichtet sie, dass die Verletzung ein schwerer Tiefschlag war. Sowohl ihr Bruder als auch ihr Cousin hatten die gleiche Verletzung erlitten. Die Familie baute Katharina auf und ebnete ihr den Weg zurück.
Nach dem chirurgischen Eingriff ging Gallhuber drei Wochen lang auf Krücken. In der Rehabilitation war es bedeutsam, wieder normal zu gehen und dann das Knie zu belasten. Nach mühevoller Kleinarbeit musste sie alles aufbauen, denn die Kraft, die für eine Skirennläuferin lebensnotwendig ist, war verloren gegangen.
Im Hinblick auf Levi freut sie sich, wieder zurück auf der weißen Grundlage zu sein. Sie möchte wieder in die Weltspitze fahren, sich dort etablieren und wieder aufs Podest kommen. Dennoch denkt sie von Rennen zu Rennen. Überdies will sie sich nicht unter Druck setzen. Die 22-Jährige hat sich auch zum Ziel gesetzt, wieder in die erste Startgruppe zurückzukehren.
Trotz des Rückschlags bringt jede Verletzung auch etwas Positives mit sich. So glaubt die Niederösterreicherin, dass sie körperlich fitter und als Mensch gereift ist. Rückschläge sind nicht auszuschließen, aber durch sie kann man wachsen. So gesehen will die ÖSV-Technikerin davon profitieren und schauen, dass die positive Einstellung nicht verloren geht und dass sie in den kommenden Jahren davon zehren kann.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: noe.orf.at