Garmisch-Partenkirchen – Nun steht in Garmisch-Partenkirchen der nächste Abfahrtsklassiker auf dem Programm. Der in der Disziplinenwertung führende Schweizer Beat Feuz kann die Sache entspannt betrachten, denn seine großen Widersacher Dominik Paris aus Südtirol und Matthias Mayer aus Österreich fehlen verletzungsbedingt bzw. durch einen grippalen Infekt. Der Startschuss erfolgt um 11.30 Uhr (MEZ). Da das Training nur auf verkürzter Strecke ausgetragen werden konnte, gehen die Speed-Piloten morgen vom Tröglhang aus íns Rennen, hier befindet sich ansonsten das Starthaus bei der Damenabfahrt. Die offizielle FIS Startliste und die Startnummern für die Abfahrt der Herren in Garmisch-Partenkirchen, sowie den FIS Liveticker finden Sie in unserem Menü oben!
Wenn man die Resultate der letzten beiden Jahre ansieht, ist Feuz ein Meister der Konstanz. Er ist Dauergast auf dem Abfahrtspodest und ist in nahezu jedem Rennen der große Favorit. Die dritte kleine Abfahrtskugel ist in greifbare Nähe gerückt und der Swiss-Ski-Athlet möchte ihr mit einem Erfolg auf der Kandahar noch näher rücken.
Ski Weltcup Daten und Fakten:
7. Skiweltcup-Abfahrt der Herren
in Garmisch-Partenkirchen 2019/20
FIS-Startliste: 1. Abfahrtstraining in Garmisch
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Nach dem Ausfall des erkrankten Matthias Mayer lasten die ÖSV-Hoffnungen auf den Schultern von Vincent Kriechmayr. Der Oberösterreicher möchte gerne Feuz den Sieg streitig machen. Die rot-weiß-roten Speed-Asse wollen nach der Enttäuschung ihrer technisch versierteren Kollegen im Heimslalom von Schladming den westlichen Nachbarn die Suppe versalzen, wenn es um den Sieg im prestigeträchtigen Nationencup geht.
Der Wikinger Aleksander Aamodt Kilde ist nicht nur ein begnadeter Skirennläufer, sondern auch ein heißer Kandidat auf die große Kristallkugel. Er möchte in der Abfahrt auf bayrischem Terrain sowohl seinem Teamkollegen Henrik Kristoffersen und dem Franzosen Alexis Pinturault etwas vorlegen. Der Norweger will daher von Herzen gerne aufs Podest fahren.
Die Franzosen Johan Clarey und Maxence Muzaton hatten in Kitzbühel jede Menge Grund zu feiern, auch wenn sie nicht den begehrten Sprung auf das Treppchen geschafft haben. Die Athleten der Equipe Tricolore bestechen durch ihre Konstanz und ihre mehr als nur saubere Fahrweise. Es liegt auf der Hand, dass diese Faktoren notwendig sind, um eines Tages – vielleicht schon am Samstag in Garmisch-Partenkirchen – unter die besten Drei des Klassements zu fahren.
Laut wird es, wenn Thomas Dreßen an den Start geht. Der DSV-Athlet, der in Kitzbühel unter Wert geschlagen wurde, hat in dieser Saison bereits eine Abfahrt für sich entschieden. Der Deutsche möchte sein Heimpublikum mit einer guten Platzierung mehr als nur verwöhnen. Er ist Profi genug, die Enttäuschung von Kitzbühel wegzustecken und mit einer erfrischenden und schnellen Fahrt in Garmisch-Partenkirchen zu überzeugen.
Kjetil Jansrud ist spät, aber doch wieder zu seiner alten Bestform gelangt. Der Sieg im Super-G und der sechste Rang in der Abfahrt von Kitzbühel haben dem Norweger sichtlich gut getan. Wer den Nordeuropäer kennt, weiß, dass er Blut geleckt hat und auch in Bayern nahtlos an diese beiden Top-Ergebnisse anknüpfen will.
Die Eidgenossen Carlo Janka, Niels Hintermann und Mauro Caviezel sind immer für einen Top-10-Rang zu haben. Und wenn die Gegner mitspielen und das Trio eine sehr gute und beinahe fehlerfreie Fahrt ins Ziel bringen, ist sogar noch mehr möglich. Es wäre ein Fehler, wenn man diese drei Skirennläufer nicht auf dem Zettel hat und man denkt, dass diese drei hungrigen Athleten mit einem schwachen Resultat zufrieden wären.
Aus den USA stammt Ryan Cochran-Siegle. Gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen Steven Nyman, Travis Ganong und Bryce Bennett will er den Rivalen von der Alten Welt Paroli bieten und mit einer guten Punkteausbeute auf der Kandahar-Piste überraschen. Alle vier US-Athleten haben das Zeug dazu. Wer von diesem Quartett tatsächlich dann der beste ist, werden wir am Samstag in den frühen Nachmittagsstunden wissen.
Der Italiener Mattia Casse hat im Training immer wieder überzeugt. Auch bei den Rennen, wenn es um Weltcuppunkte und gute Platzierungen geht, will er zeigen, was in ihm steckt. Der azurblaue Athlet kann viel, doch ab und zu gesellt sich der Schlendrian dazu. Man will den azurblauen Skirennläufer nicht als schlampiges Talent bezeichnen, sondern als einen, der sich vielleicht in den Probeläufen zu sehr verausgabt und dann an Renntagen etwas zu zaghaft unterwegs ist. Sollte er eine ähnlich gute Leistung wie beim fünften Platz beim Super-G in Kitzbühel zeigen, ist er gewiss zufrieden.
Romed Baumann aus Deutschland, ein Tiroler mit zwei Staatsbürgerschaften, erlebt sein zweites Heimrennen innerhalb von sieben Tagen. Auf der „Streif“ hat er alle überrascht und dank seiner Erfahrung ist ihm ein ähnliches Husarenstück auf der Kandahar zu wünschen. Der vom ÖSV ausgemusterte Skirennläufer, der auch als Kombi-Spezialist erfolgreich ist, will weiterhin auf der Welle des Erfolgs reiten und eindrucksvoll zeigen, dass er sich im Kreise seiner neuen Skiheimat mehr als nur wohl fühlt und dass der Verbandswechsel kein Fehler war.
Matthieu Bailet und Nils Allegre aus Frankreich wollen mit einem guten Auftritt am Samstag sich und auch die Grand Nation befriedigen. Beide Skirennläufer sind sehr feinsinnige und dennoch schnelle Athleten, die gerne gute Platzierungen erzielen und noch lieber in die Nähe des Podests fahren. Ob das auf der Kandahar der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Auf alle Fälle ist eine einstellige Endplatzierung keineswegs utopisch.
Die Österreicher Otmar Striedinger, Daniel Danklmaier und Max Franz sind in diesem Winter teils gut, teils weniger gut gefahren. Die drei Speed-Herren müssen sich aber ins Zeug legen, wenn sie zusammen mit den anderen Angehörigen des ÖSV-Teams zum 31. Mal in Folge die Nationenwertung für sich entscheiden wollen. Man muss auch einmal an seine Limits und darüber hinaus gehen, um den Erfolg zu suchen. Schade ist der Umstand, dass Franz nach seinem Fersenbruch im Vorjahr leider noch nicht der Alte ist, der durch ein gutes Resultat seine Mitstreiter in der rot-weiß-roten Mannschaft pushen könnte.
Die Deutschen Andreas Sander, Josef Ferstl und Dominik Schwaiger haben das Zeug, mit einer guten Fahrt das einheimische Publikum zu begeistern Es steht außer Frage, dass die drei schwarz-rot-goldenen Speedspezialisten mit Mut zum Risiko und viel Herz an den Start gehen. Dann ist ein mehr als gutes Ergebnis realistisch. Zu wünschen wäre es den drei auf jeden Fall.
Christof Innerhofer aus Südtirol hat die besten Erinnerungen an Garmisch-Partenkichen. Der mittlerweile 35-Jährige gewann bekanntlich vor bereits neun Jahren im Rahmen der alpinen Ski-Weltmeisterschaften an Ort und Stelle eine Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille. Und weil wir gerade einen Südtiroler Athleten beschreiben, passt die Steilvorlage zum nächsten. Der 1982 geborene Peter Fill, einer der besten seiner Zunft, beendet auf der Kandahar nach über 350 Weltcuprennen seine aktive Laufbahn. Nach einer längeren Durststrecke hat es für den dreimaligen Gewinner einer kleinen Kristallkugel nicht mehr gereicht. Obwohl er mental mit seinen Rivalen mithalten könnte, will der Körper nicht mehr. Daher entschied sich der Neffe von Volksmusikstar Norbert Rier von den Kastelruther Spatzen dazu, die Skier in die Ecke zu stellen. Eine große Karriere findet somit in Deutschland ein Ende.
Im letzten Jahr wurde die Abfahrt wegen sehr starken und nassen Schneefalls abgesagt. 2018 siegte Feuz; Paris und Kriechmayr teilten sich den zweiten Platz.
Vorbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Die Abfahrtsrennen der Herren in der Saison 2019/20
- Abfahrtslauf der Herren in Lake Louise
Bei der 1. Saisonabfahrt in Lake Louise sorgte Thomas Dreßen für einen richtigen Paukenschlag. Thomas Dreßen, der vor einem runden Jahr in Beaver Creek schwer zu Sturz kam und seitdem kein Rennen mehr bestritt, konnte sich über den Sieg freuen. Dominik Paris reihte sich vor den beiden, auf Rang drei klassierten Schweizern Carlo Janka und Beat Feuz auf dem zweiten Rang ein. Matthias wurde als bester Österreicher Fünfter. Drittbester Eidgenosse wurde Mauro Caviezel der mit der Nummer 1 das Rennen eröffnete und als Sechster abschwang. Vincent Kriechmayr aus Österreich musste sich mit dem siebten Rang zufriedengeben. Der Norweger Kjetil Jansrud, der Franzose Adrien Théaux und das zeitgleiche US-amerikanische Duo Steven Nyman und Travis Ganong vervollständigen die besten Zehn.
- Abfahrtslauf der Herren in Beaver Creek
Auf der Birds of Prey in Beaver Creek konnte sich der Schweizer Beat Feuz über den Tagessieg freuen. Er verwies den Österreicher Vincent Kriechmayr und den Franzosen Johan Clarey, die zeitgleich waren, auf Position zwei. Kriechmayrs Teamkollege Hannes Reichelt verpasste den Sprung auf das Podest knapp und wurde am Ende Vierter. Der im Training stark fahrende US-Athlet Ryan Cochran-Siegle und der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, sowie Dominik Schwaiger belegten hinter dem auf Rang vier abschwingenden Adrian Smiseth Sejersted, die Positionen sechs und sieben. Da der Franzose Adrien Théaux und der Wikinger Kjetil Jansrud auf die Hundertstelsekunde gleich schnell waren, gab es keinen Neuntplatzierten. Der Südtiroler Dominik Paris und der Franzose Matthieu Bailet schwangen zeitgleich als Elfte ab.
- Abfahrtslauf der Herren in Bormio (Ersatzrennen Gröden)
Mit einem Traumlauf hat sich der „König der Stelvio“, Dominik Paris, den vierten Abfahrtssieg in Bormio gesichert. Der Südtiroler verwies Beat Feuz aus der Schweiz und den Kärntner Matthias Mayer auf die Plätze zwei und drei. Eine erneut starke Leistung lieferte der Norweger Aleksander Aamodt Kilde ab, der sich vor den mannschaftlich stark auftrumpfenden Franzosen Maxence Muzaton (5.), Matthieu Bailet (6.) und Brice Roger (7.), auf dem vierten Rang einreihte. Hinter dem US-Amerikaner Travis Ganong reihte sich Lake Louise Abfahrtssieger Thomas Dreßen als bester DSV Rennläufer auf dem neunten Platz ein. Der französische Mitfavorit Johan Clarey rundeten die Top Ten ab.
- Abfahrtslauf der Herren in Bormio
Bei der zweiten Abfahrt in Bormio siegte – wie Tags zuvor – der Südtiroler Dominik Paris. Fast hätte der junge Schweizer Urs Kryenbühl dem Ultner den Sieg weggeschnappt. Auf Rang drei schwang Kryenbühls Teamkollege Beat Feuz ab. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde wurde Vierter. Der Österreicher Matthias Mayer schwang als Fünfter ab. Hinter dem Abfahrtsolympiasieger von Sotschi und dem sensationell fahrenden Eidgenossen Niels Hintermann (6) klassierten sich die Franzosen Johan Clarey, Adrien Théaux und Maxence Muzaton auf den Rängen sieben, acht und neun. Vincent Kriechmayr aus Österreich beendete das Rennen auf Platz 10.
- Abfahrtslauf der Herren in Kitzbühel
Die Nummer 13 hat dem Kärntner Matthias Mayer Glück gebracht. Der ÖSV-Athlet gewann die legendäre Abfahrt in Kitzbühel und verwies der das zeitgleiche Duo Vincent Kriechmayr aus Österreich und Beat Feuz aus der Schweiz auf den zweiten Rang. Die Franzosen zeigten auch, was in ihnen steckt. So klassierten sich Johan Clarey und Maxence Muzaton auf den Plätzen vier und fünf. Der Norweger Kjetil Jansrud, der am Vortag den Super-G für sich entschieden hatte, schwang als Sechster ab. Romed Baumann aus Deutschland belegte den siebten Platz. Die besten Zehn wurden von Bryce Bennett aus den USA, Jansruds Mannschaftskollegen Aleksander Aamodt Kilde und vom Eidgenossen Carlo Janka vervollständigt.