Albertville – In der vergangenen Ski Weltcup Saison freute sich die französische Skirennläuferin Clara Direz über ihren Sieg beim Parallel-Riesenslalom von Sestriere. Sie nahm gestern mit ihren Teamkolleginnen im Technik-Kollektiv der Equipe Tricolore das Kraft- und Ausdauertraining in Albertville auf. Sie freut sich dessen ungeachtet, bald wieder auf den Skiern zu stehen.
Direz berichtet, dass es sich gut anfühlt, wieder zu trainieren. In der Früh stählte sie ihren Körper und nachmittags spulte sie mit dem Rad eine Runde um den See von Annecy ab. Es tut ihr auch gut, wieder in der Gruppe zu arbeiten. Das Klima innerhalb der Mannschaft ist sehr gut; die Athletinnen verstehen sich untereinander.
Auch Gesundheitlich ist bei Direz alles in Ordnung. Die Handverletzung, die sie sich beim Qualifikationslauf unmittelbar vor ihrem Sieg in Sestriere zugezogen hatte, ist längst schon verheilt. Sie spürt die Vorfreude bald wieder auf den Gletschern Ski zufahren. Auf den letzten Winter angesprochen, ist die Französin mit dem Riesentorlauf sehr zufrieden. Es fehlt nicht mehr viel zu einem Top-15-Platz. Die Ergebnisse (7. In Sölden, 13. in Sestriere, 14. in Killington und 22. in Kranjska Gora) stimmen zuversichtlich. Nur in Courchevel und in Sölden sammelte sie keine Punkte.
Der Sieg im Parallel-Riesenslalom ist zudem noch ein Pluspunkt. Sie freut sich noch heute über diesen Erfolg. Es ist immer etwas Besonderes, ein Weltcup Rennen zu gewinnen. So eine Errungenschaft stärkt das Selbstvertrauen ungemein. Auch wenn sie sich hauptsächlich als Riesenslalom-Spezialistin sieht, wird sie auch in den Parallel-Rennen fahren. Im Slalom will die Dame aus Notre-Dame-de-Bellecombe auch ein paar Schritte nach vorne machen. Wenn man nur einen Riesentorlauf pro Monat bestreitet, ist die Saison nicht lang. Bei einem Rennen, das vielleicht einmal pro Monat stattfindet, könnten sich Starts im Torlauf und auch im Europacup ausgehen.
Die Zeit der coronabedingten Quarantäne verbrachte die Skirennläuferin in einem Chalet neben dem Haus ihrer Eltern. Eine Freundin war auch bei ihr. Die Französin nutzte die Zeit, um sich ihrem Studium Mathematik und Physik – im Juli stehen Prüfungen an – zu widmen. Ferner bereitete sie sich im Fernstudium des Mermoz-Instituts auf den theoretischen Teil der Flugpilotenlizenz vor. Direz verfügt schon über eine Privatpilotenlizenz. Es wird noch ein, vielleicht eineinhalb Jahren dauern, denn sie muss ja auch die Praxis abspulen.
Nach ihrer Karriere als Skirennläuferin möchte sie bei einer Airline als Pilotin anheuern. Man sieht, dass die 25-Jährige zielstrebig ist. Und wenn sie weiterhin an ihren Zielen und Träumen festhält, kann sie noch viel erreichen. Doch nun stehen hoffentlich bald die Trainingseinheiten auf dem Schnee an.
Bericht für skiweltcup.tv. Andreas Raffeiner
Quelle: ledauphine.com