2 Juni 2020

Christian Mitter: „Das Trainingslager in Sölden war sehr gut organisiert.“

Christian Mitter: „Das Trainingslager in Sölden war sehr gut organisiert.“
Christian Mitter: „Das Trainingslager in Sölden war sehr gut organisiert.“

In den vergangenen zwei Wochen war das ÖSV Damen-Team in Sölden vor Ort, um das erste Schneetraining während der Corona-Pandemie zu bestreiten. Dabei standen neben Materialtests auch technische Übungseinheiten auf dem Programm. Im ÖSV Interview lies Damen Cheftrainer Christian Mitter einen Blick hinter die Kulissen zu.

Wie geht es euch? Wie ist zurzeit der Stand der Dinge?

Christian Mitter: Alle Teams der Damen waren hier in Sölden dabei. Die Verhältnisse waren gewaltig gut. Es war kalt und wir hatten auch Neuschnee, man konnte glauben, wir haben im Februar trainiert.

Wo hast Du die Schwerpunkte gesetzt?

Wir haben individuell in den einzelnen Gruppen trainiert? Vom Slalom bis Abfahrt wurde in allen Disziplinen gearbeitet. Das war für unsere Rennläuferinnen auch sehr wichtig, dass wir sie individuell betreuen und alle auf Winterschnee fahren konnten.

Der Aufwand um ein solches Training in der Corona-Zeit zu Organisieren ist immens.

Ja das stimmt schon, aber es hat sich ausgezahlt. Es war natürlich nicht einfach, aber hier in Sölden war es sehr gut organisiert. Wir haben mit Skidoos gearbeitet, konnten mit den Autos bis zum Zielstadion fahren und auch mit dem Quartier hat alles gepasst.

War das jetzt der größte Trainingsblock, oder ist noch mehr geplant?

In Österreich war es der größte geplante Trainingsblock. Einige Mannschaften werden aber noch in Sölden trainieren, da wir nicht genau wissen was im Sommer passiert. Darum schauen wir, dass wir unsere Skitage bei diesen tollen Bedingungen so gut wie möglich durchbringen.

Inwieweit ist schon die kommende Saison im Hinterkopf, und wie schaut es mit einem Überseetraining aus?

Ein Überseetraining ist nicht geplant, da ist das Risiko einfach zu groß. Chile oder Neuseeland sind in diesem Jahr nicht realistisch. Die Saison hat man natürlich immer im Hinterkopf, das beginnt schon mit der Gruppeneinteilung. Jetzt ist es wichtig, dass wir auf unsere Skitage kommen, damit man etwas im Plus hat, und sich im Herbst um den Feinschliff kümmern kann.

Wie geht es den Athletinnen? Sind alle fit, oder gibt es irgendwo Probleme?

Alle sind noch nicht fit, vor allem die Verletzten aus der letzten Saison. Da müssen wir uns auf verschiedene Rückkehrzeiten einstellen. Aber die Athletinnen die in Sölden waren, sind fit und konnten die Zeit intensiv nutzen.

Inwieweit kann man sich auf die Corona-Probleme einstellen?

Das ist natürlich sehr schwierig. Bei der Planungssitzung hat jede Gruppe einen Plan A, B und C gemacht. Plan A wäre das Überseetraining gewesen, der ist aber schon weg. Plan B ist schon mit Ausland, wie Schweiz und Norwegen. Dann hätte es noch Plan C gegeben, dass wir nur in Österreich trainieren. Wir sind ja hier wirklich im Vorteil, da wir geographisch gut aufgestellt sind. Wir haben die meisten erschlossenen Gletscher aller Länder und haben da schon viele Möglichkeiten. Das ist ein absoluter Vorteil. Die Rennsaison ist dann wieder ein anderes Thema, aber auch darauf müssen wir uns einstellen. Ich hoffe das Rennen sind, und sehe da auch eine gute Chance für unseren Sport, da dieser sicher durchgeführt werden kann. Wir brauchen die richtigen Veranstalter und ich denke die Leute sind schon sehr gierig auf die Rennen, auch wenn sie nur im Fernsehen kommen würden. Als Profi muss man sich auf alle Gegebenheiten einstellen.

Wie beobachtet man in dieser Situation die anderen Teams im Ausland?

Ja man schaut schon etwas über den Tellerrand. Wir hatten eine Working Group Sitzung, und da gibt es schon Nationen die nicht trainieren können. Dort wo es keinen Schnee mehr gibt, keine Gletscher, oder die Teams sehr international aufgestellt sind und die Leute nicht zusammenführen können. Ich hoffe dass die gesamten Teams bald trainieren können. In Österreich sollte es auch für andere Teams ab dem 15. Juni möglich sein. Damit ist dann auch die Chancengleichheit gewährt. Ich bin zurzeit aber froh, dass wir Österreicher sind.

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