Saas-Fee – Die Ski Weltcup Rennläuferin und Snowboarderin Ester Ledecká hat ihr aus ihrer Sicht erfolgreiches Sommertraining in Griechenland beendet. Nun bereitet sie sich wieder auf der weißen Grundlage vor, testet Skier und Snowboards und zieht die europäischen Gletscher vor. Aufgrund der gegenwärtigen Corona-Pandemie kann auch sie nicht nach Chile fliegen. Normalerweise fand sie in Südamerika immer optimale Bedingungen für das Skitraining vor. Aber heuer ist alles anders.
Ledecká will sich nicht mit dem Gedanken belasten, dass sie in diesem Jahr nicht in ihren Lieblingstrainingsort reisen kann. Auch wenn sich die Gegebenheiten geändert haben, will sie an ihren Trainingseinheiten festhalten. Sie und ihr Team haben die Planungen an die Corona Pandemie angepasst. Die 25-Jährige aus der tschechischen Hauptstadt Prag, ist nach eigener Aussage, die beste Improvisatorin der Welt.
Zurzeit ist sie in Saas-Fee anzutreffen. Aber je nach Bedingungen kann sie auch in Zermatt, in Cervinia, auf dem Stilfser Joch oder in Österreich sein. In den Trainings will die Tschechin ihren Fokus auf die Speeddisziplinen legen. Wichtig ist für sie nur, dass sie immer genügend Schnee und eine gute Piste vorfindet.
Unter der Aufsicht von Tomas Banek arbeitet sie hart. Ledecká weiß, dass sie noch nicht ihren Zenit erreicht hat. Sie will noch besser werden. Hinsichtlich des Materials weiß die snowboardende Skirennläuferin oder die skifahrende Snowboarderin schnell, welches Brett oder welche Bretter zu ihr passen. Das Vertrauen zum Material ist ein wichtiger Schritt um noch schneller zu werden. Die zweifache Weltmeisterin und Olympiasiegerin gibt unverhohlen zu, dass sie auf einem höheren Level unterwegs sein könnte, wenn sie sich nur auf eine Sportart spezialisieren und die Technik dahingehend perfekt verfeinern würde.
Aber Ledecká nimmt die Sachen, wie sie sind. Und ihre Fans nehmen sie, wie sie ist. Mit dem Training in Griechenland legte sie den Grundstein für die kalte Jahreszeit. Sie spulte ein zweimonatiges Trainingslager auf der Insel Lefkada ab. Für sie ist diese Zeit die bedeutendste des Jahres. Neben den harten und intensiven Trainingseinheiten weiß sie, dass sie, sobald es der Winter verlangt, bereit sein muss. Das Coronavirus störte die körperliche Arbeit nicht, und die Athletin möchte nicht über Krankheiten reden.
Sicher ist, dass die Pandemie den Weltcupkalender gehörig durcheinanderwirbelt und dass die Rennen in Nordamerika bereits abgesagt wurden. Ledecká kann somit ihren Vorjahressieg im kanadischen Lake Louise nicht verteidigen. Aber auch wenn sie diese Destination mag, meint sie, dass sie auf allen Hängen gerne unterwegs ist. Sie mag alle Pisten, denn alle inspirieren sie, denn jedes Rennen ist irgendwie anders. Dabei ist für die Tschechin der Spaß das Allerwichtigste; und der darf nie zu kurz kommen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport.aktualne.cz