Vail/Altenmarkt – Die 25-jährige Skirennläuferin Mikaela Shiffrin aus den USA, ohne Zweifel die beste Athletin der Gegenwart, spielte mit dem Gedanken, nach dem Tod ihres Vaters mit ihrem geliebten Sport aufzuhören. Die Sinnfrage wurde zur Existenzfrage. Die Doppelolympiasiegerin und dreifache Gesamtweltcupsiegerin sprach im Rahmen eines virtuellen Medientreffens ihres Ausrüsters, dass sie am liebsten mehr Zeit mit ihrem Vater verbracht hätte und dass der Sport, den sie so gerne ausübt, sie weg von den Menschen, die sie liebt, bringt.
Wie berichtet, starb Shiffrins Vater Jeff aufgrund eines tragischen Unfalls in seinem Haus Anfang Februar im Alter von 65 Jahren. Kurze Zeit brach die Skirennläuferin die Saison vorzeitig ab. Kampflos musste sie zusehen, wie die Konkurrenz an Boden aufholte und am Ende keine Kristallkugel in den Besitz der 25-Jährigen wanderte. Als die US-Amerikanerin, ihres Zeichens 66-fache Siegerin eines Weltcuprennens, wieder ins Geschehen eingreifen wollte, schob ihr der Coronavirus einen Riegel vor und sorgte dafür, dass der Winter viel früher als geplant für alle Beteiligten zu Ende ging.
Shiffrin wird im Weltcupzirkus immer von ihrer Mutter Eileen begleitet. Die Skirennläuferin meinte auch, dass es ihr Vater nicht wollen würde, wenn sie ihre Skier einfach so an den Nagel hängen würde. Aber eins ist klar: Ohne ihre geliebte Mutter wäre sie sicher nicht mehr im Skizirkus zu sehen. Alles in allem zeigen diese Momentaufnahmen, dass Mikaela Shiffrin bei allen Errungenschaften ein sehr nachdenklicher Charakter ist, der einiges hinterfragt und nicht alles einfach so pauschal hinnimmt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kurier.at