Bozen/Rom – Auch wenn in Italien die Anzahl der am Coronavirus erkrankten Personen massiv steigt, schlägt die Autonome Provinz Bozen (Südtirol) einen eigenen Weg ein. Skifahren ist in der nördlichsten Provinz Italiens (noch) erlaubt; laut neuem Ministerialdekret müssen im Rest der Apenninenhalbinsel sämtliche Lift- und Gondelanlagen schließen und die Saisoneröffnung absagen. Dieses Dekret betrifft die Skigebiete, die für Hobby- und Amateurfahrer nicht mehr zugänglich sein sollen, jedoch noch nicht die Ski Weltcup Veranstaltungen. Trotzdem will sich FISI-Präsident Flavio Roda nicht mit der neuen Regelung abfinden.
Einige hoffen, dass eine Regelung gefunden wird, welche in ganz Italien den Skisport erlaubt. Roda meint, dass man sich auf der Piste nicht anstecken kann. Klarerweise kann es in Gondeln und Skihütten Knackpunkte geben, aber wenn man sich auch hier an klare Regeln hält, dann dürfte das kein Problem sein. Die Wintersportmesse in Modena (Skipass, Anm. d. Red.) wurde abgesagt. Diesen Punkt kann der hohe Sportfunktionär verstehen, aber bei der Schließung aller Skigebiete auf Staatsgebiet hört bei ihm das Einfühlungsvermögen auf.
Für ihn ist der Breitensport, auch im alpinen Bereich, ein großer Faktor der Wirtschaft, der vielen Menschen einen Arbeitsplatz sichert. Nun will der italienische Wintersportverband die verantwortlichen Politiker darum bitten, eine klare Richtlinie in die Wege leiten, die die Wiedereröffnung der Anlagen vorsieht.
Ein weitreichendes Hygienekonzept, das den verantwortlichen Behörden vorgelegt wird, kann ein erster Schritt sein. Ansonsten sieht der azurblaue Wintersportverbandspräsident schwarz.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sportnews.bz