19 November 2020

DSV Bundestrainer Jürgen Graller: „Es ist wichtig, den jungen Athletinnen eine Chance zu geben.“

DSV Damen Bundestrainer Jürgen Graller (Foto: Skiweltcup.TV / Walter Schmid)
DSV Damen Bundestrainer Jürgen Graller (Foto: Skiweltcup.TV / Walter Schmid)

Am kommenden Wochenende gehen die Alpinen Damen beim Weltcup in Levi an den Start. In Finnland stehen zwei Slalombewerbe auf dem Programm. Bundestrainer Jürgen Graller, Lena Dürr und Marlene Schmotz, wagen in einer DSV-Presseaußendung eine Ausblick auf das Ski Weltcup Wochenende im Lappland.

DSV Bundestrainer Jürgen Graller: „Wir haben sieben Startplätze im Weltcup. Lena Dürr, Marlene Schmotz, Jessica Hilzinger, Marina Wallner, Andrea Filser und Martina Ostler und Luisa Mangold werden in Levi am Start sein.

Nach dem Karriereende von Viktoria Rebensburg und Christina Geiger befindet sich das Team im Umbruch. Wir haben die Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren im Europacup geformt. Die Verletzungen von Martina Willibald und Nora Brand im Sommer waren schmerzlich für uns. Martina Willibald hatte sich speziell im Riesenslalom sehr gut entwickelt.

Es ist wichtig, den jungen Athletinnen die Chance zu geben, um zu sehen, was im Weltcup gefordert wird. Es geht nicht um Ergebnisse, sondern darum, die Scheu vor dem Weltcup zu verlieren. Um in zwei, drei Jahren bereit zu sein.

Die vier Athletinnen Lena Dürr, Marlene Schmotz, Marina Wallner und Jessica Hilzinger – haben sicherlich das Zeug dazu, in der erweiterten Weltspitze mitzufahren.

Im Herbst war Lena Dürr in einer dominanten Form. Marina hat in den letzten Wochen gut aufgeholt, der Materialwechsel hat sie motiviert. Sie hat speziell seit Anfang November einen großen Schritt gemacht. Jessica hat ihr Material modifiziert, so, dass sie sich jetzt im steilen Gelände leichter tut. Für Marlene Schmotz gilt es, dass sie ihre Technik festigt, ihr Vertrauen wieder zurückgewinnt. Sie hat einen eigenen Weg gewählt, und hat genug Erfahrung, um zu wissen, wie sie aus Verletzungen zurückkommen und ihre Wettkampfform wieder aufbauen kann.

Trotz der coronabedingten Umstände haben wir viel Freude am Skifahren, sind froh, dass wir nach wie vor trainieren dürfen. Wir alle, Sportler und Betreuer, sind generell sehr darauf bedacht, die Hygienekonzepte einzuhalten und Risiken für eine potentielle Infektion tunlichst zu vermeiden.

Wir hatten in der Vorbereitung wenige internationale Vergleiche. Hin und wieder haben wir an den gleichen Hängen wie die Österreicher trainiert. Ich schätze, die Slalom-Dominanz der fünf, sechs Athletinnen vorne besteht nach wie vor. Ich schätze auch die Skandinavierinnen und die Schweizerinnen sehr gut ein.“

Lena Dürr: „Zur Vorbereitung auf die Rennen in Levi haben wir zuletzt drei Tage Slalom in Sölden trainiert. Jetzt freuen wir uns, wenn es endlich wieder weitergeht.

Der Hang und die Bedingungen in Levi liegen mir. Es ist immer ein spezielles Gefühl dort – nicht zuletzt, weil es dort oben im hohen Norden erst spät hell und schon wieder früh dunkel wird. Es ist was ganz Besonderes, und das macht mir richtig Spaß. Ich habe gute Erinnerungen an die vergangenen Jahre dort.

Wir haben in Sölden sehr gute Trainingsbedingungen gehabt. Klar, es ist ein anderes Gefühl und eine andere Situation durch die Corona-Pandemie. Wir müssen schauen, dass alles sicher abläuft. Aber das alles irritiert mich nicht im Training.

Wir fliegen per Charterflug von Zürich aus nach Finnland. Die Weltcup-Teams sind gemeinsam unterwegs und alle werden regelmäßig getestet. Deswegen habe ich keine gesundheitlichen Bedenken, was die Reise betrifft.

Ich weiß, was ich am Samstag zu tun habe. Das versuche ich abzurufen. Slalom ist die Disziplin, die mir in den vergangenen Jahren besser gelegen ist. Vor Sölden haben wir uns auf den Riesenslalom fokussiert, jetzt haben wir uns auf den Slalom konzentriert.

Die Form passt gut. Wir hoffen, dass wir rund um Levi noch ein paar Schwünge machen können, trotz wenig Schnee. Wir sind gerüstet!“

Marlene Schmotz: „Mir gehts aktuell sehr gut. Ich hab keine Beschwerden mehr beim Skifahren, die Rehabilitation ist reibungslos verlaufen.

Anfang August bin ich in Saas-Fee in der Schweiz zum ersten Mal wieder ins Skitraining eingestiegen – allerdings mit einem „Touristenski“, der weniger tailliert und einfacher zu fahren ist. Es ging von Anfang an richtig gut, und ich konnte schnell wieder auf die Rennski wechseln.

Die Freude auf das Comeback ist groß. Rennen fahren macht mir einfach großen Spaß. Aber am Start wird sicherlich auch die Nervosität kommen, nach der langen Rennpause.

Meinen Leistungsstand kann ich nur schwer einschätzen. Ich gehe voll motiviert an die Saison heran und denke generell nicht mehr viel an die Verletzung. Das ist am Start komplett ausgeblendet.

Ich orientiere mich natürlich daran, was ich schon mal erreicht habe. Aber die Top-15 wären schon ein großer Schritt für mich.“

AUFGEBOT Ski Weltcup Damen in Levi
– Lena Dürr (SV Germering)
– Andrea Filser (SV Wildsteig)
– Jessica Hilzinger (SC Oberstdorf)
– Luisa Mangold (SC Garmisch)
– Martina Ostler (SC Garmisch)
– Marlene Schmotz (SC Leitzachtal)
– Marina Wallner (Sportclub Inzell)

Levi (FIN)
– Sa., 21.11.2020, 10:15/13:15 Uhr (MEZ)/11:15/14:15 Uhr (LOC): Slalom Damen (SL)
– So., 22.11.2020, 10:15/13:15 Uhr (MEZ)/11:15/14:15 Uhr (LOC): Slalom Damen (SL)

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