Cortina d’Ampezzo – Die jüngsten Ski Weltcup Siege von Michelle Gisin und Matthias Mayer sind nun Teil der Skigeschichte und eines turbulenten Jahres 2020. Kurz nach dem Jahreswechsel und der mit Spannung erwarteten alpinen Ski-Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo arbeiten die Veranstalter fieberhaft daran, ein unvergessliches Sportereignis auf die Beine zu stellen. Zwischen dem 7. und 21. Februar werden die weltbesten Ski-Asse um weltmeisterliches Edelmetall kämpfen. Viele wollen sich etablieren, Dramen werden geschrieben und neue Helden können geboren werden.
In etwas mehr als 30 Tagen geht die Eröffnungsfeier über die Bühne. Doch vorher müssen sich die Athletinnen und Athleten für das wintersportliche Highlight des Jahres qualifizieren. Das Organisationskomitee hat unermüdlich gearbeitet und den Fokus dabei nicht nur auf den Sport und die Infrastruktur gelegt. Ein wichtiges Anliegen war die Umsetzung und die Vorbereitung eines Covid 19-Sicherheitsplans zum Schutz der Gesundheit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch der Bevölkerung.
Die letzten Weltcuprennen des Jahres 2020 waren interessant und spannend zugleich. Am Semmering konnte nach 18 Jahren wieder einmal eine Schweizerin einen Weltcupslalom gewinnen. Michelle Gisin verwies nicht nur die Österreicherin Katharina Liensberger, sondern auch die in dieser Disziplin dominierenden Mikaela Shiffrin aus den USA und Petra Vlhová aus der Slowakei auf die Plätze. Und der Norweger Aleksander Aamodt Kilde unternimmt alles, um erneut den Gesamtweltcup zu gewinnen. Doch die Konkurrenz, allen voran Alexis Pinturault aus Frankreich und Marco Odermatt aus der Schweiz rücken ihm gefährlich auf die Pelle. Die Österreicher, die bis zur Abfahrt in Bormio kein Rennen gewonnen haben, wollen dank der Errungenschaft von Matthias Mayer auf der Stelvio nun zum Überholvorgang ansetzen.
In den Disziplinen erkennen wir interessante Persönlichkeiten, die das rote Trikot der oder des Führenden innehaben. Petra Vlhová hat im Slalom die Nase vorn. In der gleichen Disziplin liegt Henrik Kristoffersen aus Norwegen vorn. Im Riesentorlauf erkennen wir, dass die Italienerin Federica Brignone und der Eidgenosse Marco Odermatt den Platz an der Sonne genießen. Ester Ledecká aus der Tschechischen Republik träumt wie Odermatts Mannschaftskollege Mauro Caviezel von der Super-G-Kristallkugel. In der Abfahrt haben gegenwärtig zwei Damen, nämlich die Schweizerin Corinne Suter und die azurblaue Vertreterin Sofia Goggia den ersten Platz inne, während der Wikinger Aleksander Aamodt Kilde, seines Zeichens Sieger in Gröden, diese Position bekleidet.
Ohne Zweifel können die bisherigen Ergebnisse nur als Zwischenbilanz angesehen werden. Der Januar ist der härteste Monat im Weltcupgeschehen. Es gibt für die Skirennläuferinnen und -läufer kaum Zeit zum Verschnaufen. Die Klassiker in Adelboden, Wengen, Kitzbühel, Schladming, St. Anton, Flachau, Garmisch-Partenkirchen und viele andere Rennen stehen auf dem dichtgedrängten Programm. Ein kleiner Fehler kann schon das Ende der Träume, wenn es um Kristall geht, bedeuten. Bei mehr als 25 Einsätzen zwischen Riesentorlauf, Slalom, Super-G und Abfahrt werden wir auch sehen, wer sich zum WM-Favoriten avanciert, wenn es in den bellunesischen Dolomiten um WM-Gold, -Silber, -Bronze und auch um -Blech geht.
Die Damen werden auch in Chamonix und am Kronplatz in den Kampf um Hundertstelsekunden und Top-Platzierungen eingreifen. Man kann auch sagen: auf Wiedersehen 2020, willkommen 2021. Die alpine Ski-Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo, dem Olympiaort von 1956, ist zum Greifen nahe.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner