20 März 2021

Irene Curtoni sagt zum Abschluss ihrer Karriere „Ciao a tutti!“

Irene Curtoni sagt zum Abschluss ihrer Karriere „Ciao a tutti!“
Irene Curtoni sagt zum Abschluss ihrer Karriere „Ciao a tutti!“

Lenzerheide – Die italienische Skirennläuferin Irene Curtoni hat bereits vor einiger Zeit ihre Absicht angekündigt, ihre sportliche Karriere zu beenden. Am Ende hielt sie alles vor der Öffentlichkeit verborgen; sie wollte das letzte Ski Weltcup Rennen ihrer langen Laufbahn bis zum letzten Moment genießen. Auch wenn sie kein brauchbares Resultat beim heutigen Slalom zuwege brachte, war es ein Tag der Emotionen, der Tränen, der Umarmungen … und alle warteten auf sie, so auch ihr Partner Emanuele Buzzi.

Am heutigen Samstag endete die lange Reise der azurblauen Athletin. Die 1985 geborene Skirennläuferin war letzthin die einzige Vertreterin Italiens, die in den 1980er-Jahren das Licht der Welt erblickte. Nach 13 Saisonen im Weltcup, 194 Starts und vielen körperlichen Problemen, ist nun Schluss. 2003 trat sie als blutjunge Teenagerin in das azurblaue Nationalteam ein, das zu jener Zeit von einem gewissen Livio Magoni trainiert wurde. Und just dieser Trainer formte die Slowakin Petra Vlhová in dieser Saison zur Gesamtweltcupsiegerin.

Zurück zu Irene Curtoni. Sie war im Europacup im Jahr 2008 eine Klasse für sich und sicherte sich im Torlauf den ersten Platz in der Disziplinenwertung. In Finnland kletterte sie auf die oberste Stufe des Podests. Im gleichen Winter debütierte die junge Lombardin im Weltcup. Das war in Lienz der Fall. Drei lange Jahre musste sie warten, ehe sie erstmals unter die besten Zehn des Klassements fuhr. Unvergesslich ist für sie der 2. März 2012, als sie im Riesentorlauf von Ofterschwang hinter der Deutschen Viktoria Rebensburg und der Slowenin Tina Maze auf Position drei fuhr. Im Parallelslalom von Courchevel, Ski(zeit)historiker notierten den Dezember 2017, wurde sie ebenfalls Dritte.

Zwischen Val d’Isère 2009 und Cortina d’Ampezzo 2021 ging sie bei zehn WM-Rennen an den Start. Bei den Ski-Welttitelkämpfen vor zwei Jahren holte sie sich in Åre gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen und -kollegen die Bronzemedaille im Mannschaftsbewerb. Bei den Olympischen Spielen im südkoreanischen Pyeongchang schwang sie vor gut drei Jahren als Zehnte im Torlauf ab.

Im Laufe ihrer langen Karriere gewann Irene Curtoni auch neun Medaillen im Rahmen der nationalen Meisterschaften; sechs davon glänzen in Gold. Im fernen Jahr 2007 musste sie schon einmal aufgrund eines Bandscheibenvorfalls pausieren. Knöchel- und Tibiaverletzungen gesellten sich dazu. Dann zwickte wieder der Rücken. Sie klagte nie und ertrug die Pausen tapfer; im Nachinnein gibt sie zu, dass der Körper viel Leid ertragen musste. Über den Skirennsport sagte sie, dass es heute viele schöne Emotionen gab. Sie kämpfte immer, um im Weltcup zu bleiben und die Messlatte weiterhin hoch zu halten. Die Leidenschaft für das Skifahren war immer da; sie genoss jede Sekunde und hatte das Glück, viele Menschen, die an sie glaubten und glauben, um sich zu haben. Diese halfen ihr unter anderem, die schweren Zeiten zu überwinden. Sie dankte allen, die immer für sie da waren und sind.

Irene Curtoni war eine Säule des italienischen Frauenteams. Sie hat dem Skirennsport viel gegeben. Wir ziehen den Hut und verneigen uns vor einer fairen und stets gut gelaunten Sportlerin und danken auch. In diesem Sinne: „Grazie per tutto – e molto di più!“ (Danke für alles – und viel mehr!“; Übers. A. R.)

Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner

Verwandte Artikel:

Marcel Hirscher erläutert sein überraschendes Comeback und die Begeisterung für den Skisport (Foto: © Joerg Mitter / Red Bull Content Pool)
Marcel Hirscher erläutert sein überraschendes Comeback und die Begeisterung für den Skisport (Foto: © Joerg Mitter / Red Bull Content Pool)

Marcel Hirscher, der achtfache Gesamtweltcupsieger, hat kürzlich bei Servus.TV in der Sendung „Sport und Talk aus dem Hangar 7“ über seine spontane Entscheidung gesprochen, wieder ins Renngeschehen einzusteigen. Seine Entscheidung erfolgte nach seinem Geburtstag am 2. März, als ihm der Gedanke kam, dass es „irgendwie lässig“ wäre, wieder zu konkurrieren. „Ich wusste an meinem Geburtstag… Marcel Hirscher erläutert sein überraschendes Comeback und die Begeisterung für den Skisport weiterlesen

Reinfried Herbst reflektiert über Marcel Hirschers Rückkehr zum Skisport (Foto: © ServusTV / Johannes Jank)
Reinfried Herbst reflektiert über Marcel Hirschers Rückkehr zum Skisport (Foto: © ServusTV / Johannes Jank)

Reinfried Herbst, der ehemalige Ski Weltcup Rennläufer, hat  bei Servus TV „Sport und Talk aus dem Hangar 7“ seine Gedanken zum Comeback von Marcel Hirscher geteilt und bietet dabei Einblicke in die möglichen Beweggründe und Herausforderungen des berühmten Skifahrers. Herbst äußerte sich überrascht über die Nachricht von Hirschers Rückkehr, gab jedoch zu, dass mit zunehmendem… Reinfried Herbst reflektiert über Marcel Hirschers Rückkehr zum Skisport weiterlesen

Tamara Tippler feiert nach Babypause ihr Comeback im Ski-Weltcup
Tamara Tippler feiert nach Babypause ihr Comeback im Ski-Weltcup

Tamara Tippler steht vor einem spannenden Neustart: Nach der Geburt ihrer Tochter im September 2023 kündigte die 33-jährige Steirerin ihre Rückkehr in den Ski-Weltcup an. Die frischgebackene Mutter bringt eine klare Motivation mit, sowohl auf den Pisten als auch im persönlichen Leben neue Maßstäbe zu setzen. „Ich hatte immer vor, zum Weltcup zurückzukehren. Die Frage… Tamara Tippler feiert nach Babypause ihr Comeback im Ski-Weltcup weiterlesen

Konflikt zwischen FIS und nationalen Verbänden wegen TV-Rechten eskaliert
Konflikt zwischen FIS und nationalen Verbänden wegen TV-Rechten eskaliert

In einer überraschenden Entscheidung hat der Internationale Skiverband (FIS) unter Präsident Johan Eliasch eine zentrale Vermarktung der Fernsehrechte beschlossen. Diese Entscheidung, getroffen durch eine geheime Abstimmung des FIS-Komitees, hat erhebliche Spannungen zwischen der FIS und mehreren großen Skinationen ausgelöst. Die Verbände, darunter Swiss-Ski und der Österreichische Skiverband (ÖSV), hatten dem Vorhaben nicht zugestimmt, was zu… Konflikt zwischen FIS und nationalen Verbänden wegen TV-Rechten eskaliert weiterlesen

Marco Odermatt erlebt aufregenden Tag mit dem Alinghi Red Bull Racing Team (Foto: © Olaf Pignataro / Alinghi Red Bull Racing / Red Bull Content Pool)
Marco Odermatt erlebt aufregenden Tag mit dem Alinghi Red Bull Racing Team (Foto: © Olaf Pignataro / Alinghi Red Bull Racing / Red Bull Content Pool)

Der dreifache Ski Weltcup Gesamtsieger Marco Odermatt aus der Schweiz besuchte diese Woche das Alinghi Red Bull Racing Team in Barcelona und erlebte einen Tag voller neuer Eindrücke. Nur eine Woche nach der Taufe des neuen Rennboots, BoatOne, hatte er die Ehre, als erster Nicht-Teammitglied an Bord für ein Training zu gehen. Nach einer ausführlichen… Marco Odermatt erlebt aufregenden Tag mit dem Alinghi Red Bull Racing Team weiterlesen

Banner TV-Sport.de