Liptovský Mikuláš – Veronika Velez-Zuzulová hat es nicht überrascht, dass Petra Vlhová die Kooperation mit dem italienischen Trainer Livio Magoni beendet hat. Niemand wusste, was in der letzten Saison zwischen den beiden passiert war, aber die slowakische Skirennläuferin früherer Tage hatte das Gefühl, dass schon länger etwas nicht stimmte. Darüber hinaus wurde schon lange über das Ende gemunkelt.
Velez-Zuzulová verstand es nicht, warum der Italiener Vlhová so stark kritisierte. Sie geht davon aus, dass diese Worte wahrscheinlich Dinge hinter den Kulissen aufzeigen, die wir nicht kennen. Es ist klar, dass ausländische Trainer es nicht gewohnt sind, dass Eltern so in die Karrieren ihre Kinder involviert sind wie es im Fall Petra Vlhová ist. In anderen Ländern wird alles von den nationalen Skiverbänden abgewickelt, aber in der Slowakei funktioniert es eben anders.
Magoni meinte, dass seine Worte falsch interpretiert worden seien. Für Velez-Zuzulová wäre es interessant, seine wahre Meinung, die ungute Situation betreffend, zu kennen. Die Öffentlichkeit hat nur von einem Standpunkt ein Bild gezeichnet, den anderen kennen wir nur von Magonis offizieller Erklärung gegenüber den Medien. Die einstige Skirennläuferin glaubt nicht, dass alles nur schlecht war. Man wird aber wahrscheinlich nie die Wahrheit erfahren, da alles bereits beendet wurde, und keiner nachkarten wird.
Desweiteren ist Velez-Zuzulová überzeugt, dass eine Änderung im Team viele positive Reize setzen kann. Die Motivation steigt, und das Team wird auch neue Kontakte knüpfen. Auch in die Trainingseinheiten wird neuer Input einfließen, wobei die Slowakin nicht die großen Fähigkeiten von Magoni anzweifeln möchte. In der letzten Saison hat man von Vlhovás Team gehört, dass das Umfeld nicht so günstig war. Auch hier kann ein neuer Trainer mit neuen Ansätzen helfen. Es geht um die Qualität und nicht um die Quantität des Trainings.
Dass die Trainerwahl auf Mauro Pini fiel, hat Velez-Zuzulová nicht überrascht. Die mehrfache Olympiateilnehmerin weiß, dass der Eidgenosse ein charismatischerer Trainer als Magoni ist. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es schwer, die Trainingsmethoden der beiden Top-Trainer zu bewerten. Beide haben in er Vergangenheit Tina Maze trainiert; keiner war jedoch der Cheftrainer. Bei Maze war das immer schon ihr heutiger Ehmann Andrea Massi. Die Erfolge mit der Slowenin sprechen Bände, wobei man anführen muss, dass der Erfolgscoach aus Bergamo und Tina Maze ein großes Vertrauen zueinander aufbauten.
Velez-Zuzulová möchte sich überraschen lassen, wie Pini mit den Gegebenheiten umgehen wird. Positiv ist es, dass er das Team der amtierenden Gesamtweltcupsiegerin kaum verändert wird. Die Kerngruppe um die Skirennläuferin war es gewohnt, mit dem Vertrauen von Magoni zu arbeiten und dieses dann zu erwidern. Wichtig wäre es auch eine weibliche Vertrauensperson in einem ansonsten von Männern dominierten Team einzubauen. Gibt es Probleme, egal ob privat oder im Arbeitsbereich, wer es sicher einfacher für Vlhova sich mit einer Frau auszutauschen. Aber auch in der Zusammenarbeit mit dem Physiotherapeuten und Servicemann, ist man sich im Team sicher, dass die Zusammenarbeit funktionieren wird.
Interessant wird es auch sein das neue Arbeitsumfeld von Magoni, der nach Slowenien zurückgekehrt ist, zu beobachten. Wer den italienischen Erfogscoach kennt weiß, dass er mit der 23-jährigen Meta Hrovat einen Rohdiamanten in Händen hält, die er so formen kann, dass ihr in ein paar Jahre vieles zuzutrauen ist.
Velez-Zuzulová freut sich auf die kommende Olympiasaison und wird die weitere Entwicklung beobachten, wie der neue Schweizer Trainer mit ihrer Landsfrau arbeitet und ob er die gleiche Qualität wie Magoni erzielen wird, auch wenn vielleicht – im Gegensatz zum letzten Jahr – nicht mehr alle Rennen bestritten werden.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: sport.aktuality.sk und Veronika Velez-Zuzulová (Sporttagebuch)
Der vorläufige Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
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