Peilstein – Die 25-jährige österreichische Skirennläuferin Elisabeth Reisinger kommt nach einer Knieverletzung wieder zurück. Im Skiweltcup.TV-Interview berichtet sie, dass die Rehabilitation länger gedauert hat, als zu Beginn angenommen. Dennoch ist sie motiviert. Da sie auch fit ist, steht einer Rückkehr nichts mehr im Wege. Trotzdem will sie behutsam einen Schritt nach dem anderen setzen. Dann ist im bevorstehenden Olympiawinter für die sympathische Oberösterreicherin alles möglich.
Elisabeth, im Januar 2020 hast du verhältnismäßig schnell erfahren müssen, wie nahe Glück und Leid beieinander liegen. Nach sehr guten Ergebnissen in Zauchensee, Garmisch-Partenkirchen und Bansko kamst du in Crans-Montana zu Sturz. Dabei hast du dir das Kreuzband im linken Knie gerissen. Wie geht es dir heute?
Ich bin wieder fit. So konnte ich die konditionelle Vorbereitung für die kommende Saison nach Plan absolvieren. Auch die Vorbereitung auf Schnee mit meinen Teamkolleginnen läuft wie geplant.
Kannst du uns etwas über diese nicht einfache Verletzungszeit berichten, gab es ein paar Selbstzweifel und was würdest du anderen Athletinnen oder Athleten raten, die sich auch wieder nach vorne tasten und in einer ähnlichen Lage befinden?
Leider hat die Reha länger gedauert, als am Anfang anzunehmen war. Geplant war ein Comeback auf den Skiern im November 2020. Nach erneuten akuten Schmerzen im Knie hat sich die Rückkehr auf Schnee leider auf Februar 2021 verschoben. So war es auch nicht möglich, an den Rennen in der Saison 2020/21 teilzunehmen. Natürlich war es keine einfache Zeit. Ich habe aber die Motivation nicht verloren und mich wieder zurückgekämpft.
In jeder Skirennläuferin oder jedem Skirennläufer steckt viel Adrenalin, wenn sie oder er im Starthaus steht. Kann man adrenalinsüchtig werden, oder ist eine Adrenalinsucht vorprogrammiert, wenn es darum geht, im Kampf um Hundertstelsekunden schneller als die Konkurrenz zu sein und den einen oder anderen Kurvenradius anders zu berechnen?
Adrenalin gehört zu unserem Sport dazu. Wir bewegen uns im Rennen meistens am Limit, um so schnell wie möglich ins Ziel zu kommen. Die eine oder andere Schrecksekunde lässt sich so schneller vergessen. Für mich ist es ein gutes Gefühl, wenn ein mit Adrenalin vollgepumptes Rennen gut endet und so die Vorfreude für die nächsten Rennen steigt.
Was muss alles passieren, damit du nach der Saison 2021/22, die mit den Olympischen Winterspielen in der chinesischen Hauptstadt Peking zweifelsohne einen Höhepunkt aufwiest, mehr als nur mit einem zufriedenen Lächeln und erhobenen Hauptes einen roten Haken setzen kannst?
Es ist für mich eine Comeback-Saison. An oberster Stelle steht für mich eine schmerz- und verletzungsfreie Saison. Lässt es meine Gesundheit zu, will ich Schritt für Schritt wieder an meine Leistungen in der Saison 2019/20 anknüpfen und mich natürlich auch verbessern.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner