Schongau – Der deutsche Ski Weltcup Rennläufer Simon Jocher hat vor einiger Zeit in Saas Fee die ersten Speedtrainingskilometer abgespult. Nun wird er in der Schweiz, in Südtirol und in Österreich seine Trainingszelte aufschlagen. Er freut sich, dass in Nordamerika die Saison 2021/22 eingeläutet wird. Das war im letzten Winter coronabedingt nicht möglich.
Der 25-Jährige hat in der warmen Jahreszeit solide und fleißig gearbeitet. Im Salzburger Land absolvierte er einen Konditionslehrgang. Im Allgäu waren Manuel Schmid und Andi Sander seine Trainingskollegen. Im April wollte er etwas Urlaub machen, doch die Covid-19-Pandemie verhinderte dies. Im August konnte er einige Tage am Gardasee entspannen. Hinsichtlich einer möglichen neuen Coronawelle oder einer Impfauffrischung will der DSV-Athlet keine negativen Gedanken aufkommen lassen. Er blendet alles diesbezüglich aus, denn man kann sowieso nichts beeinflussen.
Wie im vergangenen Jahr konnte man in Chile keine Trainings abspulen. Dieses Mal war es nicht nur das Virus, das die Welt in Geiselhaft hält, sondern die fehlende weiße Pracht. Jocher gibt an, dass man in der bevorstehenden Saison mit den Olympischen Winterspielen in Peking lange von zuhause wegbleiben muss. So gesehen ist das ins Wasser gefallene Trainingslager in Südamerika kein Nachteil.
Apropos Olympia: Der Schongauer würde sich gerne für den Höhepunkt im neuen Winter qualifizieren. Nachdem er schon bei den Welttitelkämpfen in Cortina d’Ampezzo im Februar 2021 an den Start gehen konnte, will er logischerweise auch im Reich der Mitte dabei sein. Er will in den Speeddisziplinen unterwegs sein. Auch die Kombination hat er im Visier. In den bellunesischen Dolomiten schwang er in dieser Disziplin als sehr guter Fünfter ab. Niemand weiß, wie sich die Sache entwickelt und wie die Kriterien rund um eine Qualifikation aussehen werden. So wird der 25-Jährige vom ersten Rennen an versuchen, gute Resultate zu erzielen, die zum einen ein Ticket für Asien garantieren und zum anderen sein Selbstbewusstsein stärken.
Jocher hat sich früher oft den Kopf über FIS-Punkte zerbrochen. Jetzt ist er viel fokussierter und schaut auf seine Technik und will sich immer weiter verbessern. Der Mann aus Schongau will im Weltcup gut fahren, viele Zähler sammeln. Je früher er sich für das Großereignis in China qualifizieren kann, umso befreiter kann er fahren. Die 40 Weltcuppunkte des letzten Winters und zwei guten WM-Resultate in Norditalien können Antrieb für mehr sein. Und so ganz nebenbei kann die Taktik des Deutschen aufgehen.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: merkur.de