Schongau – Der deutsche Skirennläufer Simon Jocher möchte im kommenden Ski Weltcup Winter für Furore sorgen und gute Ergebnisse erzielen. Er will viele Punkte sammeln und wie beim 15. Rang auf der „Stelvio“-Piste überzeugen. Der 25-Jährige weiß auch, dass die Olympischen Winterspiele in Peking vor der Tür stehen. Auch wenn sich der DSV-Athlet keine leistungsorientierten Ziele setzt, möchte er natürlich beim saisonalen Höhepunkt in China dabei sein.
Simon, der Olympiawinter 2021/22 steht vor dir? Was können wir über deinen Ist-Zustand in Erfahrung bringen? Wo hast du trainiert und wirst du vor dem Auftakt in Übersee noch die Trainingszelte aufschlagen? Was können wir über deinen weiteren Zeitplan, ehe es Ende November/Anfang Dezember zur Sache geht, wissen?
Ich fühle mich aktuell gut. Wir waren bisher hauptsächlich in der Schweiz im Schnee – Saas Fee und in Zermatt. Das Skigefühl ist da, das Training macht Spaß. Bis jetzt lag der Fokus auf den Speed-Disziplinen. Wir werden in den kommenden Tagen noch einmal Speed in der Schweiz trainieren und im Anschluss dann die Gletscher in Österreich mit Schwerpunkt Riesenslalom nutzen.
Beim Super-G auf der gewohnt eisigen „Stelvio“-Piste Ende 2020 hast du als 15. des Klassements erstmals Weltcupzähler geholt. Kann man sagen, dass nun dein sprichwörtlicher Knopf aufgegangen ist, und warum kann man dieses Rennen mit dem schönstes Erlebnis in deiner Skikarriere gleichstellen?
Das war natürlich ein Hammer-Erlebnis und sicherlich auch einer der schönsten Momente in meiner bisherigen Karriere. Denn im letzten Jahr bin ich ja meine erste komplette Weltcup-Saison gefahren. Das Ziel war, Punkte zu sammeln. Dass ich auf der knackigen „Stelvio“ gleich so viele Weltcup-Punkte einfahren konnte, freut mich extrem und motiviert mich entsprechend weiter zu arbeiten. Jetzt gilt es die richtige Einstellung im Kopf zu finden, um an die positiven Rennen aus dem letzten Winter hoffentlich anknüpfen zu können.
Du bist in den Speeddisziplinen Abfahrt und Super-G unterwegs und auf Hundertstelsekundenjagd. Hast du beide Disziplinen gleich lieb, oder gibt es persönliche Präferenzen, über die du uns gerne berichten möchtest? Heißt das, wenn man deine Antwort liest, dass du im Umkehrschluss den technischen Disziplinen Slalom und Riesentorlauf nichts Positives abgewinnen kannst?
Super-G und Abfahrt lassen sich nur schwer vergleichen. Im Super-G kommt es vor allem darauf an, die eine Chance die man hat, zu nutzen. Es ist ziemlich schwierig sich bei der Besichtigung eine Taktik fürs Rennen zurechtzulegen und dann ohne Training auf den Punkt zu liefern. Ich mag es gern, wenn es Schwung auf Schwung geht. Dann stimmt auch meistens mein Speed.
In der Abfahrt ist das Adrenalin höher, weite Sprünge, Wellen, der Top-Speed, das Gesamtpaket ist schon eine große Herausforderung. Es ist gut, sich da in den Trainings herantasten zu können. Beide Disziplinen haben ihren Reiz, wenngleich mir der Super-G ein klein bisschen besser liegt.
Der Riesenslalomschwung ist der Grundschwung beim alpinen Skirennfahren und Voraussetzung für die Speed-Disziplinen. Aber auch Slalom fahre ich richtig gerne. Wenn auch nur eine Handvoll Trainingstage dafür Zeit bleibt, da der Fokus auf den Speed-Disziplinen liegt.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner