Soldeu – Beim heutigen Weltcup-Riesentorlauf sorgte die erst 17-jährige Neuseeländerin für eine Geschichte, die nur der Skisport schreibt. Die Schülerin der Wakatipu High School in Queenstown sorgte mit dem dritten Halbzeitrang des Riesentorlaufs von Soldeu für eine faustdicke Sensation. Im Finale konnte sich der Teenager vom anderen Ende der Welt sogar noch um eine Position verbessern. Der zweite Platz hinter Mikaela Shiffrin ist wahrlich keine Schande, und der Rückstand von drei Zehntelsekunden ist nicht der Rede wert.
Vor zwei Jahren bestritt sie ihre ersten FIS-Einsätze. Schon im zweiten Rennen enteilte sie der internationalen Konkurrenz. Im Australian New Zealand Cup gewann die Riesenslalomspezialistin in Panorama, ehe sie vor 14 Monaten ihr Weltcupdebüt in Kranjska Gora gab. Bei den Juniorenwelttitelkämpfen in Davos im Vorjahr kam sie in beiden Technikrennen nicht ins Ziel. Trotzdem freute sie sich über die Nominierung für die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. In Südkorea wurde sie im Alter von 16 Jahren und zwei Monaten die jüngste Winterolympionikin in der Geschichte ihres Heimatlandes.
In der Folge war sie wiederum in Australian New Zealand Cup erfolgreich. Im Februar 2019 feierte sie im deutschen Berchtesgaden ihren ersten Sieg bei einem Europacuprennen. Bei den Weltmeisterschaften in Åre überzeugte die weltweite Nummer eins in der U-18-Altersklasse. Mit der Laufbestzeit im zweiten Durchgang ließ sie rein von der Zeit Mikaela Shiffrin und Co. hinter sich und wurde am Ende 17. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften im Fassatal gab es ebenfalls Anlass zur Freude; Robinson wurde im Riesentorlauf mit der Goldmedaille belohnt.
Im tschechischen Spindlermühle bestätigte sie ihr Talent eindrucksvoll. Die erste Junioren-Weltmeisterin aus Neuseeland etablierte sich mit Platz 16 inmitten der Elite und konnte erstmals Weltcupzähler sammeln. Und spätestens nach dem epochemachenden zweiten Rang von heute weiß jeder, dass es in Neuseeland nicht nur Kiwis und Koalabären, sondern hochtalentierte Skirennläuferinnen gibt, von denen sich durchaus Mikaela Shiffrin auch fürchten kann.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner