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Ariane Rädler im Skiweltcup.TV-Interview: „Im Leben kommt alles wieder zurück!“

Ariane Rädler im Skiweltcup.TV-Interview: „Im Leben kommt alles wieder zurück!“ (Foto: Ariane Rädler / privat)
Ariane Rädler im Skiweltcup.TV-Interview: „Im Leben kommt alles wieder zurück!“ (Foto: Ariane Rädler / privat)

Möggers –  Die die 23-jährige ÖSV-Skirennläuferin Ariane Rädler ist in Vorarlberg, dem westlichsten Bundesland Österreichs, zuhause. Sie fährt für ihr Leben gerne Ski und möchte auch in den Speedrennen im Weltcup Fuß fassen. Im Skiweltcup.TV-Interview spricht die sportliche Frohnatur aus dem Ländle über ihr Verletzungspech, die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft in Russland und die im Spätherbst 2018 beginnende Saison 2018/19.

Skiweltcup.TV: Ariane, du hast am eigenen Leib verspürt, wie nahe Glück und Pech aneinander liegen. Ende Februar 2018 hast du mit deiner Landsfrau Nina Ortlieb einen schönen Doppelsieg in Crans-Montana gefeiert, ehe dich dein dritter Kreuzbandriss wenige Wochen später knallhart auf den Boden der Realität zurückgeworfen hat. Wie würdest du deinen abgelaufenen Winter trotz allem charakterisieren?

Ariane Rädler: Wie nahe Glück und Pech aneinander liegen, beschreibt meine Saison, aber auch die letzten drei Jahre sehr gut. Diese Saison war die beste bisher, und ich war erleichtert, dass ich endlich meine ersten Siege im Europacup feiern durfte und für die nächste Saison einen Fixstartplatz im Weltcup bekam.

Ich erkannte, dass sich einfach das harte Training, mein Ehrgeiz und die Geduld nach den letzten zwei Jahren ausgezahlt hatten. Für mich schien alles perfekt zu laufen, und ich hatte endlich das Gefühl, dass es jetzt läuft und ich durchstarten kann. Aber es wollte nicht sein, und so zog ich mir beim letzten Saisontraining meinen dritten Kreuzbandriss in meiner noch jungen Karriere zu.

Wie bedeutend ist es, gerade nach einer schweren Verletzung, immer nach vorne zu sehen und dann  mit Technik, Taktik, Athletik und mentaler Stärke Schritt für Schritt die vier Bausteine sportlicher Leistung wieder zu erlangen?

Zuerst musst du diese Verletzung selber akzeptieren. Erst dann kannst du nach vorne schauen. Ab diesem Zeitpunkt ist es wichtig, dass du ein Ziel vor Augen hast und dass du dich durch die Erfolge des vergangenen Winters festhalten kannst. Der Vorteil des dritten Kreuzbandrisses ist, dass ich weiß, was auf mich zukommt und dass es umso schöner ist, wenn sich dann die Erfolge einstellen.

Dieses Gefühl hat sich so in meinem Kopf geprägt, dass ich das unbedingt wieder spüren will. Dafür ist aber das ganze Umfeld wichtig. Dazu zählen neben meiner Familie und meinen Freunden auch meine Trainer und das Team im Olympiazentrum Vorarlberg. Alle sprechen mir Mut zu, stehen hinter mir und geben alles dafür, dass ich so schnell als möglich mein gestecktes Ziel erreiche.

Ariane Rädler: Der Vorteil des dritten Kreuzbandrisses ist, dass ich weiß, was auf mich zukommt und dass es umso schöner ist, wenn sich dann die Erfolge einstellen. (Foto: Ariane Rädler / privat)

Was machst du, wenn du nicht ans Skifahren denkst? Gibt es eine Disziplin, die du auch gerne auf hohem Niveau ausgeübt hättest, bevor du dich für den alpinen Skirennsport als Leistungssport entschieden hast. Oder hast du einen Traumberuf abseits der Piste, den du gerne machen würdest?

In meinem Ort war das Skifahren in meiner Kindheit die Sportart schlechthin. Wir trafen uns zu jeder Zeit am Lift und hatten Spaß  dabei. Somit war für mich klar, dass ich Skirennläuferin werden will. In den letzten Jahren habe ich aufgrund der Verletzungen viel über meinen Körper gelernt. Dadurch könnte ich mir gut vorstellen, dass ich später in diesem Bereich etwas machen werde. Aber jetzt liegt der Fokus voll auf meiner Reha.

In Kürze steht die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland auf dem Programm. Interessierst du dich auch für das runde Leder? Wenn ja, wer wird für dich Weltmeister, und warum?

Auf die Fußball-Weltmeisterschaft freue ich mich schon. Die Finalspiele interessieren mich dann sehr, und ich werde diese Begegnungen auch verfolgen. Einen eigenen Favoriten habe ich jetzt nicht wirklich, aber wenn die spanischen und brasilianischen Kicker auflaufen, werde ich mehr mitfiebern.

Der Weltcupwinter 2018/19 wird für Ariane Rädler trotz des verspäteten Einstieg ins Trainingsgeschehen ein außergewöhnlich guter und in der Folge unvergesslicher, weil…

… ich im Weltcup viele neue Erfahrungen sammeln werden. Darüber hinaus denke ich, dass im Leben immer alles zurückkommt.

Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner

Ariane Rädler will im Weltcup viele neue Erfahrungen sammeln. (Foto: © HEAD/Millo MORAVSKI/AGENCE ZOOM)
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