Courchevel – In der letzten Ski Weltcup Saison wollte der Franzose Alexis Pinturault den Gesamtweltcup gewinnen und den Österreicher Marcel Hirscher beerben. Sechs Siege reichten dem Athleten der Equipe Tricolore nicht, um am Ende ganz oben zu stehen. Vor den aufgrund der Corona-Pandemie abgesagten Rennen in Kranjska Gora und Cortina d’Ampezzo lag er 54 Zähler hinter dem Führenden. Und das war der Norweger Aleksander Aamodt Kilde.
Die gegenwärtige Situation ist für niemanden leicht zu akzeptieren, aber Pinturault berichtete, dass ein Athlet aktiv bleiben und seinen Fokus auf die Zukunft richten muss. Einen Sommer auf den Skiern stellt sich der Athlet aus Frankreich kompliziert vor. Außerdem sprach der Skirennläufer davon, dass sich die Covid-19-Symptombe in seinem Körper erst nach der Saison bemerkbar gemacht hätten.
Im Nachhinein ist der 1991 geborene Franzose enttäuscht, dass er nicht in Slowenien starten konnte und nicht die Chance hatte, nochmals anzugreifen. Es ist aber keine Frage, dass er die Lage so akzeptierte wie sie gekommen ist. Darüber hinaus gab es im letzten Ski Weltcup Winter zwischen Slalom und Riesentorlauf Höhen und Tiefen. Der Sieg in Sölden war großartig, das Debakel in Beaver Creek weniger gut. Der Ausfall in Levi wurde mit dem Erfolg vor heimischer Kulisse in Val d’Isère kompensiert. Trotzdem ist das Ganze ein Teil des Spiels, und man muss sich zu jeder Zeit – und das ist das Schwierige – auf unterschiedliche Bedingungen anpassen.
Auf Marcel Hirscher angesprochen, meinte Pinturault, dass der Österreicher der größte Skirennläufer aller Zeiten war. Seine Abwesenheit hat in der Balance des weißen Zirkus etwas geändert. Es war eine Ära wie einst bei Ingemar Stenmark, Alberto Tomba oder Hermann Maier. Die Saison 2019/20 bezeichnet der Mann aus Courchevel als seine beste, auch wenn es am Ende nicht für den Gewinn der großen Kristallkugel gereicht hat.
Als Gegner hinsichtlich des bevorstehenden Winters führte er neben Henrik Kristoffersen Aleksander Aamodt Kilde an. Letzterer machte einen großen Qualitätssprung, und er ist in mehreren Disziplinen erfolgreich und gut. Doch man muss auch auf die Speed-Asse Dominik Paris und Matthias Mayer aufpassen.
Die WM St. Moritz, die vor drei Jahren über die Bühne ging, will der Angehörige der Equipe Tricolore am liebsten gleich vergessen. Sie war die bislang größte Enttäuschung seiner Karriere. So ganz nebenbei gab der Franzose zu, dass seine Lieblingsslaloms jene auf dem Ganslernhang in Kitzbühel und auf der Planai in Schladming seien.
Am Ende charakterisierte auch der 1991 geborene Athlet einige Ski-Asse. Für die Eleganz nominierte er Mattias Mayer, für die Technik Alberto Tomba und für die Sensibilität Marcel Hirscher. Des Weiteren lobte er Lindsey Vonn für ihre Mentalität, Rivale Aleksander Aamodt Kilde für sein Fair Play und Hermann Maier für seine Aggressivität. In Bezug auf den Instinkt nannte der Mann der Grand Nation sich selbst.
Was die Antipathie betrifft, so gab Pinturault zu verstehen, denken viele an Henrik Kristoffersen. Doch der Norweger, der in bestimmten Fällen so auftritt, ist in den Augen des Franzosen der Erste, der seinem Gegner Komplimente macht und sie respektiert.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: neveitalia.it