Kvitfjell – Der norwegische Skirennläufer Kjetil Jansrud, mit 23 Rennsiegen einer der erfolgreichsten seiner Zunft, bestreitet am bevorstehenden Samstag mit der Abfahrt von Kvitfjell seinen letzten Weltcupeinsatz. Nicht jedem Ski-Ass ist es vergönnt, vor heimischer Kulisse seine sportliche Laufbahn zu beenden.
Drehen wir das Rad der Zeit ein bisschen zurück: Anfang Dezember 2021 zog sich der routinierte Wikinger beim seinem Sturz beim Super-G auf der Raubvogelpiste von Beaver Creek Kreuzband- und Seitenbandschäden im Knie zu. Er wusste gleich, dass ein chirurgischer Eingriff das sofortige Saisonende mit sich gebracht hätte. Der Skandinavier biss die Zähne zusammen, verschob die Operation und arbeitete auf das Ziel hin, bei seinen fünften Olympischen Winterspielen an den Start zu gehen.
In Peking/Yanqing blieb der 36-Jährige allerdings ohne Medaillen. Jansrud weiß, dass der Schritt nicht einfach ist. „Von etwas zurücktreten, was man sein Leben lang gemacht, ist keinesfalls so einfach“, so der Skirennläufer aus dem hohen Norden Europas. Auf alle Fälle wünschen wir dem Norweger, der uns unter anderem mit dem Gewinn der olympischen Super-G-Goldmedaille vor acht Jahren im russischen Sotschi und der WM-Abfahrtsgoldmedaille vor drei Jahren in Åre mehr als nur erfreut hat, viel Glück für die Karriere nach der Karriere. Vielleicht bleibt er dem alpinen Skirennsport auf die eine oder andere Art und Weise treu.
Jansrud und Kvitfjell – das ist auch eine Beziehung, die alpine Wintersportgeschichte geschrieben hat und Gänsehautmomente bietet. Vor einem Jahrzehnt gewann er hier sein erstes Rennen. Ihm hat es immer gefallen, vor seinen Freunden und seiner Familie zu fahren. Er ist dankbar, dass er hier praktisch aufgewachsen ist. Zudem richtet er seine Gedanken an die ukrainische Zivilbevölkerung, die es aufgrund der russischen Invasion nicht leicht hat.
Jansrud hat mehr als 350 Weltcuprennen bestritten. Wenn wir die Zahlen als Gradmesser hernehmen, so landete der charismatische Wikinger bei jedem sechsten Einsatz unter die besten Drei. 23 Rennen hat er gewonnen; doch jetzt widmet er sich seiner Familie und jenen, die ihm wichtig sind und die er liebt.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: kleinezeitung.at, sportnews.bz