Crans-Montana – Clément Noël entschied den Spektakel bietenden Nacht-Slalom in Crans-Montana wie schon 2019 bei der Premiere für sich. Der 22jährige Franzose distanzierte Ramon Zenhäusern um 0,69 und Marc Rochat um 1,2 Sekunden. Der zweifache Saisonsieger Daniel Yule bezahlte seinen Angriffsgeist wie andere Cracks mit dem Aus.
Ob alpiner Ski-Weltcup oder Flutlicht-Exhibition spielt keine Rolle. Clément Noël zeigt sein Können und lässt nichts anbrennen. Der nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher weltbeste Slalomspezialist wiederholte beim Nacht-Slalom auf dem Walliser Hochplateau seinen Vorjahressieg und sicherte sich damit die kokette Sieg-Prämie von 20’000 Franken aus dem Preisgeldtopf von insgesamt 40’000 Franken. Der wegen seiner Ski-Ambitionen früh in seiner Jugend aus den Vogesen in die Alpen gezogene Franzose tat dies eindrücklich und verwaltete seinen im ersten Durchgang herausgefahrenen Vorsprung.
Spektakuläre Einlagen
Der Walliser Ramon Zenhäusern, der im ersten Lauf einige Probleme bekundet hatte und nur Sechstschnellster war, konnte ihn nicht mehr erreichen, sah seine Aufholjagd aber doch mit 5000 Franken entschädigt. Das dritte Preisgeld von 2000 Franken holte mit Marc Rochat der zweitbeste Schweizer, der seinen dritten Platz vor allem deshalb verteidigen konnte, weil der Schwede Kristoffer Jakobsen im Finale spektakulär scheiterte. Der skandinavische Weltupfahrer befand sich damit in guter Gesellschaft, denn gleich mehrere Stangenkünstler boten vor lauter Adrenalin mit riskant angriffiger Fahrweise sehenswerte akrobatische Einlagen, die freilich zum Aus oder riesigem Rückstand führten. Zu den spektakulär Gescheiterten zählten auch die Top-Athleten Daniel Yule, Dave Ryding und Olympiasieger André Myhrer. Der Stimmung unter den Fahrern und Schaulustigen tat dies keinen Abbruch – im Gegenteil.
Prädestiniert für eine Weltcup-Nacht der Männer
Nach der zweiten Auflage dieser in Crans-Montana ausgetragenen Slalom-Exhibition unter Flutlicht darf ein sehr positives Fazit gezogen werden. Die neue Organisationsform mit dem OK der Ski-Weltcuprennen an der Spitze zusammen in enger Kooperation mit den Berbahnen CMA und mit Swiss-Ski hat zu diversen markanten Verbesserungen geführt. OK-Präsident Marius Robyr zeigte sich begeistert über den Publikumsaufmarsch in der Grössenordnung von 4000 Fans und zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Sport. Er lobte die ausgezeichnet vorbereitete spektakuläre Slalompiste, das attraktive Teilnehmerfeld mit dem Mix von Weltklasse-Slalomfahrern und Nachwuchstalenten und die Fernseh-Liveübertragungen von RTS Sport und SRF2. Was viele Topfahrer aussprechen, dass die Slalompiste von Crans-Montana mit dem faszinierenden Zuschauerkessel einen Männer Weltcup-Nachtslalom verdienen würde, ist in die Zukunftsstrategien des Organisationskomitees einzubeziehen. Bei der WM-Kandidatur von Crans-Montana ist der Slalomhang einer der starken Pluspunkte.
Quelle: www.skicm-cransmontana.ch