Was war das für ein Olympia-Slalom. Viele Skifans saßen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vor dem TV-Gerät, verfolgten das Rennen über Handy, Tablet oder Radio. Alle freuten sich auf das große Duell, Marcel Hirscher gegen Henrik Kristoffersen.
In der laufenden Saison hatte Hirscher sechs der letzten acht Weltcuprennen gewonnen. Einmal wurde er Zweiter, nur bei seinem „Comebackrennen“ in Levi stand er nicht auf dem Podest. Kristoffersen gewann zwar nur ein Rennen, wurde viermal Zweiter, stand jedoch bei jedem Rennen auf dem Podium.
So sicher wie die Beiden über die gesamte Saison hinweg auf dem Ski standen, konnte man eigentlich darauf wetten, dass beide ins Ziel kommen, und auf dem Medaillenpodest stehen werden. Vielleicht konnte man sich ja noch über die Farbe der Medaille streiten, auf eine große Überraschung war kaum jemand eingestellt.
Kristoffersen schied das letzte Mal am 22.01.2017 in Kitzbühel bei einem Slalomrennen aus. Der letzte Ausfall von Hirscher liegt noch weiter zurück. Letztmals endete ein Rennen für den Salzburger am 14.02.2016, im japanischen Yuzawa Naeba, in der Ergebnisliste mit einem DNF.
Auch der große Druck, der auf beiden Rennläufern zu Beginn der Olympischen Winterspiele lastete, war weg. Marcel Hirscher trat mit zwei Goldmedaillen, aus der Kombination und dem Riesenslalom, als erfolgreichster Athlet dieser Winterspiele an. Henrik Kristoffersen hatte bereits die Silbermedaille aus dem Riesentorlauf in der Tasche.
Auch die Buchmacher hatten die beiden als klare Favoriten auf den Wettschein. So bekam man, bei einem Einsatz von 10 Euro, bei einem Sieg von Hirscher 13,50 Euro zurück, bei Kristoffersen immerhin 29,50 Euro. Man hätte aber auch auf den Außenseiter Andre Myhrer sein Geld setzten können. Da hätte man für 10 Euro Einsatz, immerhin 210 Euro einstreichen können.
Wie sagte einst der deutsche Fußball-Bundestrainer Sepp Herberger: „Der Ball ist rund, und ein Spiel dauert 90 Minuten.“ Diesen Spruch auf den Skisport umgewandelt, könnte man sagen: „Die Skier sind lang (gerade durch die Slalom-Tore) und gewonnen hat man erst, wenn man mit der schnellsten Zeit und ohne Torfehler die Ziellinie überquert.“
Die Zielline mit der schnellsten Zeit und ohne Torfehler überquerte am Donnerstag beim Olympia-Slalom der Herren, zur Überraschung vieler, der Schwede Andre Myhrer vor Ramon Zehnhäusern und Michael Matt.
Der Vollständigkeit halber, Marcel Hirscher schied im ersten Durchgang, Henrik Kristoffersen im zweiten Durchgang aus. Statistik ist halt doch nur das halbe Leben.
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