Peking/Yanqing – Der Super-G Olympiasieger 2022 heißt Matthias Mayer. Der Österreicher, gestern Dritter bei der Abfahrt, sicherte sich in einer Zeit von 1:19.94 Minuten die Goldmedaille. Über Silber konnte sich der überraschend starke US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (+ 0.04) freuen. Aleksander Aamodt Kilde (+ 0.42), der zeitweise schon von olympischem Gold träumte, musste sich am Ende mit der Bronzemedaille anfreunden.
Matthias Mayer: „Ich war heute sehr locker drauf, habe mich nur auf meine Fahrt konzentriert. Ich habe gewusst, es passt alles, was ich in meiner Vorbereitung gemacht habe. Es war eine Super-Fahrt, auf einer schwierigen Strecke. Man muss instinktiv attackieren, und es muss sehr viel zusammenpassen. 4 Hundertstel vor Cochran-Siegle, das ist wirklich eng.“
Aleksander Aamodt Kilde: „Es ist ein gewaltiges Gefühl. Als ich im Ziel war, war es befreiend. Gestern war schade, aber heute war eine neue Chance. Ich habe gedacht: Vielleicht gewinne ich das Rennen. Aber Matthias Mayer war brutal schnell, sowie auch Ryan. Aber es ist meine erste Medaille. Ich war hier Favorit, hatte viel Druck auf den Schultern und war die ganze Woche sehr nervös. Was ich jetzt weiß: Es funktioniert auch mit dem Druck auf den Schultern. Der dritte Platz ist wie ein Sieg.“
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Auch der norwegische Teamkollege von Kilde, Adrian Smiseth Sejersted (+ 0.74) zeigte eine starke Leistung, musste sich als Vierter jedoch mit der „blechernen Medaille“ begnügen. Ohne olympische Medaille wird auch der Fünftplatzierte Super-G Weltmeister Vincent Kriechmayr (+ 0.76) Peking verlassen.
Vincent Kriechmayr: „Im Steilen könnte ich vielleicht noch zwei Zehntel finden, oben vielleicht auch ein Zehntel. Aber die acht zehntel auf den Mothl find ich nicht. Mothl ist seit Jahren ein super Skifahrer und vor allem ein lässiger Typ. Ich freue mich für ihn, man kann nur den Hut ziehen.“
Hinter dem Kanadier James Crawford (6. – + 0.85), reihten sich mit einer respektablen Leistung die beiden DSV Rennläufer Romed Baumann (+ 1.16) und Andreas Sander (+ 1.27) auf den Rängen sieben und acht ein.
Die besten Zehn wurden vom Franzosen Blaise Giezendanner (9. – +1.32) und Trevor Philip (10. – + 1.40) aus Kanada abgerundet.
Ohne Wind und bei blauem Himmel ging heute der Olympia Super-G der Herren in Peking/Yanqing über die Bühne. Während sich das frühe Aufstehen für die österreichischen Skifans lohnte, verlief das Rennen für die Schweizer leider etwas enttäuschend.
Dabei musste Mitfavorit Marco Odermatt einen bitteren Renntag durchleiden. Vom Start weg aggressiv und angriffslustig unterwegs, auf dem Weg zu einer möglichen Medaille, verliert der Eidgenosse bei der Einfahrt in den Canyon die Kontrolle über seine Skier. Zum Glück konnte er einen Sturz vermeiden, der Traum von olympischem Edelmetall war jedoch ausgeträumt. Zu allem Unglück für die Schweizer sah auch Abfahrts-Weltmeister Beat Feuz nach einem Fahrfehler nicht das Ziel.
Beat Feuz: „Enttäuschung ist sicher da, logisch. Ich bin Rennfahrer, da will man eine gute Fahrt abliefern, das ist mir nicht gelungen. Ich wollte oben riskieren, bin nicht richtig reingkommen. Und dann bin ich beim Tor vorbei. Pech und etwas Unvermögen von mir. Aber nach dem gestrigen Tag auch verschmerzbar.“
Marco Odermatt: „Im Resultat ist es nicht aufgegangen. Aber bis zum Ausfall hat alles sehr gut gepasst. Was genau im letzten Drittel der letzten Kurve nicht gepasst hat, weiß ich noch nicht genau. Wenn die passt, dann reicht es wohl für eine Medaille. Ich kann mir und unserem Trainer nichts vorwerfen. Wenn man riskiert und schnell fahren will, dann fährt man instinktiv eine enger Linie. Sicherlich habe ich es mir anders vorgestellt.“
Als bester Eidgenosse reihte sich Stefan Rogentin (+ 1.63) hinter Alexis Pinturault (11. – + 1.42) aus Frankreich, dem US-Amerikaner Travis Ganong (12. – + 1.43), Simon Jocher (13. – + 1.58) aus Deutschland, und vor seinem Teamkollegen Gino Caviezel (15. – + 1.82), auf dem 14. Rang ein.
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