Zermatt – Es war ohne Zweifel ein unguter Abschnitt der eidgenössischen Skihistorie jüngeren Datums. 2016 kam es zwischen dem schweizerischen Herrencheftrainer Tom Stauffer und seinen US-Kollegen zu einem Abkommen. Die Eidgenossen durften im November in Copper Mountain arbeiten. Im Gegenzug hätten die US-Boys auf der WM-Abfahrt von St. Moritz trainieren dürfen. Doch der zweite Punkt der Abmachung kam nie zustande, weil Stauffer von seinen Vorgesetzten zurückgepfiffen wurde. Der damalige US-Alpinchef Patrick Riml betonte sogar, dass diese Aktion sehr mies war und dass, solange er etwas zu melden habe, kein Swiss-Ski-Mann in Colorado trainieren dürfe.
Mittlerweile ist viel geschehen. Riml kehrte dem US-Verband den Rücken. Nun bekleidet der Tiroler eine Führungsposition innerhalb des ÖSV. Außerdem haben die Schweizer aus der unschönen Geschichte gelernt und den US-Amerikanern in der Vorbereitung auf den bevorstehende Saison geholfen. Coronabedingt gab es keine Trainings in Südamerika. So mussten sich viele Nationen nach Alternativen umsehen. Walter Reusser und Tom Stauffer haben sich stark gemacht, dass die US-Delegationen am Fuße des Matterhorns in Zermatt arbeiten können. Die Beziehung ist wohl wieder in Ordnung, und das ist primär das Wichtigste.
Es ist Swiss-Ski wichtig, dass langfristig gesehen der Skiweltcup nicht nur noch aus einigen Ländern besteht, und da das nicht geht, will man schauen, dass man keineswegs eigennützig handelt und anderen Mannschaften, die möglicherweise ums nackte Überleben kämpfen, hilft. Auch Abordnungen aus Frankreich, Deutschland, Italien und Kanada waren in Zermatt im Einsatz.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: blick.ch