Radenci – Die slowenische Skirennläuferin Meta Hrovat würde am liebsten den ganzen Tag Skifahren. Sie ist ein Workaholic und hat eine echte Leidenschaft für ihren Sport entwickelt. Sie hält das Arbeitsprogramm, das ihr die Trainer und Betreuer aufgeben, penibel genau ein. Die Athletin weiß nicht mehr wann sie erstmals auf den Brettern stand. Aber eins steht fest: Nachdem sie zu laufen begann, schnallte sie sich die Skier an.
Dazu kommt, dass es in Kranjska Gora fast unmöglich ist, nicht Ski zu fahren. Bereits in jungen Jahren trat sie mit mehreren Freunden dem örtlichen Skiclub bei. Bereits damals waren sie eine eingeschworene Gruppe, die neben dem Spaß und der Lust aufs Skifahren, auch die guten Bedingungen am Podkoren nutzen konnten.
Bereits mit 16 Jahren wurde Hrovat in die slowenische Nationalmannschaft berufen. Auch wenn am Anfang der Übergang von Freizeitrennen zum slowenischen Team schwer war, und die Kosten von ihrer Familie getragen wurden, zeigte Meta welches Talent in ihr schlummerte. Der Verband unterstützt die Skirennläuferinnen und -läufer bei Transfers und Trainings, aber es gab kein Geld für die Athleten.
Inzwischen konnte die 1998 geborene Athletin das Studium fortsetzen. Hrovat betont, dass es nicht immer einfach war, Schule und Skifahren unter einen Hut zu bekommen. Das betrifft besonders das Ende der Saison, wenn man eine Pause einlegen möchte und stattdessen eine prüfungsreiche Zeit im Klassenzimmer durchstehen muss. Am Ende schaffte sie die Oberschule im Tourismusbereich. Nun immatrikulierte sie sich an der Universität. Abermals entschied sie sich für einen wirtschaftstouristischen Studienzweig. Aber es ist natürlich einfacher, da sie am Computer studieren kann.
Die junge Athletin feierte ihr Debüt im Weltcup Ende Dezember 2015 beim Riesentorlauf in Lienz. Als 35. gab es keine Punkte. Bei den Olympischen Winterspielen der Jugend überzeugte sie in Lillehammer wenige Wochen später. Im Slalom gab es die Bronzemedaille. Im März 2016 gastierten die weltbesten Juniorinnen und Junioren im russischen Sotschi. Hrovat freute sich über den Sieg im Teambewerb.
Im Dezember des gleichen Jahres gab es das erste Europacuppodest zu bejubeln. Und auch Weltcupzähler gab es beim Riesenslalom von Semmering. Bei der Ski-Junioren-WM 2017 in Åre gewann die Slowenin die Silbermedaille in der Kombination. Siege auf kontinentaler Ebene folgten, ehe sie beim Weltcupriesentorlauf von Lenzerheide Ende Januar 2018 sehr gute Dritte wurde. Nur Tessa Worley aus Frankreich und die DSV-Athletin Viktoria Rebensburg waren schneller. Bei der Junioren-WM in Davos gab es die Goldene im Slalom und die Silberne in der Kombination.
Hrovat weiß, dass sie schnell ist. Sie muss immer noch verstehen, wenn eine Trainingspause ansteht. Hinter ihr steht ein kleines Team, das sich um jedes Detail kümmert. In diesem Jahr hatte sie ein kleines Problem mit dem Fuß, aber man hat es in den Griff bekommen.
Ihr Ziel ist es sich körperlich und technisch weiter zu verbessern. Schritt für Schritt will sie sich in der Weltspitze etablieren. Ob sie sich nur auf die technischen Disziplinen konzentrieren wird, oder eines Tages auch die Speedbewerbe in Angriff nehmen möchte, lässt sie offen. Dies wird die Zukunft zeigen, und bis dahin wird Meta Hrovat jeden Tag ihr Trainingspensum abspulen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: www.raceskimagazine.it, eigene Recherchen