Lana – Dominik Paris, von vielen Domme genannt, ist ein Südtiroler Skirennläufer, der aus dem Ultental stammt und in Lana lebt. Er ist in den Speeddisziplinen zuhause und feiert dort seine größten Erfolge. Im Skiweltcup-TV-Interview berichtete der 1989 geborene Athlet über seine abgelaufene Saison, seine Vaterschaft als zusätzliche Motivation, seine Situation als Einzel- oder Mannschaftssportler und vieles mehr.
Skiweltcup.TV: Dominik, seit März ist die Olympiasaison 2017/18 Geschichte! Wie würdest du mit kurzen, aber ehrlichen Worten den abgelaufenen Winter aus deiner Sicht beschreiben? Welche Hoffnungen und Lehren ziehst du im Hinblick auf den neue Saison, wenn es unter anderem im Februar im schwedischen Åre um WM-Gold, -Silber und -Bronze geht?
Dominik Paris: Die abgelaufene Saison hatte ihre Höhen und Tiefen. Alles in allem waren auch wieder Erfolge dabei, mit denen ich zufrieden sein kann. Für die anstehende Saison werde ich wieder versuchen, alles zu geben, wobei mein Fokus nicht ausschließlich auf die Weltmeisterschaft ausgerichtet sein wird, sondern darauf, von Rennen zu Rennen meine Leistung abrufen zu können.
Ein Sportpsychologe versucht so gut es geht, menschliches Verhalten, Erleben und Handeln von Sportlern zu untersuchen. Sein Arbeitsspektrum ist daher mehr als nur breit gefächert. Ist es wichtig, einen Sportpsychologen im Team zu haben, oder versuchst du anderweitig, mentale Stärke für die Rennen und Trainingseinheiten zu bekommen?
Mit Sicherheit gibt es viele Sportler aus allen Bereichen welche die Leistungen eines Sportpsychologen in Anspruch nehmen, um ihre mentale Stärke zu trainieren. Ich persönlich gehöre nicht dazu. Ich habe meine individuellen Methoden gefunden und halte weiter daran fest.
In diesem Sommer sind deine Lebensgefährtin und du Eltern geworden. Herzlichen Glückwunsch dazu! Auch dein Schweizer Konkurrent Beat Feuz durfte dieses schöne Glück erfahren. Werdet nun ihr beiden im kommenden Ski-Winter noch schneller die steilen Abfahrtshänge der Welt hinunter rasen, weil ihr so schnell als irgendwie möglich bei eurem Nachwuchs sein möchtet?
Danke! Wir werden mit Sicherheit versuchen das Maximum aus jedem Rennen rauszuholen. Mal schauen in wie weit uns unser Nachwuchs beflügeln wird.
Felix Neureuther kritisierte letzthin die Kommerzialisierung des Sports. Er bedauerte, dass zwar so mancher seine Auffassung teilt, aber nicht den Mund aufmacht. Oder ist das Thema in deinen Augen zu heikel, zumal man ja unter Umständen je nach Auslegung mehr Feinde als Unterstützer bekommen kann!
Es ist sehr schwierig, in diesem Bereich auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ich finde, jedem ist das Recht vorbehalten, seine Meinung zu äußern; wie zu jedem Thema wird es immer Befürworter und auch Kritiker geben.
Sind in deinen Augen abschließend Skirennläufer Einzelsportler oder Teamplayer? Und warum ist es auf keinen Fall falsch, die Leistungsorientierung und den Egoismus für den Erfolg aufrecht zu erhalten und zu bewahren?
Wir sind ganz klar Einzelsportler. Wenn du am Start stehst, fährst du nur für dich und willst schneller sein als alle anderen – egal aus welchem Team. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, ein funktionierendes Team und eine gute Mannschaft um sich zu haben.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner