Courchevel – Am heutigen Dienstag bestritten die Riesentorläuferinnen im französischen Courchevel ihren dritten Einsatz im Ski Weltcup Winter 2019/20. Dabei siegte die Italienerin Federica Brignone vor der Norwegerin Mina Fürst Holtmann und der Schweizerin Wendy Holdener.
Brignone benötigte für ihren Triumph eine Zeit von 2.12,59 Minuten. Holtmann, die zur Halbzeit noch den Platz an der Sonne inne hatte, lag nur vier Hundertstelsekunden zurück. Holdener kletterte im Riesenslalom erstmals aufs Podest und riss als Dritte 0,44 Sekunden auf Brignone auf.
Federica Brignone: „Ich war wirklich aggressiv unterwegs. Ein Dank an die Pistenarbeiter, weil die Piste gut gehalten hat. Ich habe versucht schnell Ski zu fahren und zu attackieren. Mina fährt sensationell Ski momentan und im Training war sie sogar oft viel schneller als ich. Ich habe mir gedacht wenn sie gewinnt, ist sie besser als ich, aber ich bin glücklich, dass ich vorne bin.“
Mina Fürst Holtmann: „Ich bin unheimlich glücklich mit meinem zweiten Platz. Ich war nicht besonders aufgeregt. Natürlich macht man sich aufgrund des Ergebnisses etwas Druck, weil man sich gut platzieren möchte. Aber man sollte bei jedem Start etwas nervös und angespannt sein. Aber ich hatte im Starthaus alles im Griff. Wir haben wirklich ein starkes norwegisches Team, obwohl Ragnhild Mowinckel nicht dabei ist. Aber der Unterbau stimmt, und es kommen sehr viele gute Athletinnen nach. Scheinbar habe ich jetzt die Bürde der Teamleaderin.“
Wendy Holdener: „Ich wusste es wird eng. Die Piste hat besser gehalten, als wir alle dachten, und war auch am Ende noch richtig gut. Ich habe oben noch die Vicky gesehen und mir gedacht, dass kann ich auch. Aber es ist schon verrückt, dass es heute zum ersten Riesenslalom Podium gereicht hat.“
Daten und Fakten zum
3. Riesenslalom der Damen 2019/20 in CourchevelFIS-Startliste 1. Durchgang – Start 10.30 Uhr
FIS-Liveticker der Damen 1. Durchgang
Zwischenstand nach dem 1. Durchgang
FIS-Starliste 2. Durchgang – Start 13.30 Uhr
FIS-Liveticker der Damen 2. Durchgang
FIS-Endstand Riesenslalom Damen in Courchevel** Alle Daten werden sofort nach Eintreffen aktualisiert
Die Weltmeisterin Petra Vlhová aus der Slowakei, vor zwei Tagen Parallelslalomsiegerin in St. Moritz, wurde mit einem Rückstand von 0,48 Sekunden auf die siegreiche Italienerin Vierte. Die Deutsche Viktoria Rebensburg teilte sich mit der Slowakin den vierten Rang und konnte sich im Vergleich zu den Einsätzen in Sölden und Killington verbessern.
Viktoria Rebensburg: „Es fuchst mich schon sehr, dass ich vier Hundertstel hinter dem Podest bin, ich bin aber nicht enttäusch. Wenn man die Ergebnisse in dieser Saison ansieht, 14,7, 4, im Riesenslalom, muss ich einfach so weitermachen. Jetzt macht es wieder Spaß, und ich kann so Riesenslalom fahren, wie ich es mir vorstelle.“
Sechste wurde die Schwedin Sara Hector (+0,59), die zwei konstante Durchgänge zeigte. Auf Rang sieben schwang Killington-Siegerin Marta Bassino (+0,77) aus Italien ab; sie lag nach dem ersten Lauf noch auf dem zweiten Platz. Die Wikingerin Maria Therese Tviberg (+0,86) beendete ihren Arbeitstag auf Position acht. Sehr gut präsentierte sich die DSV-Athletin Marlene Schmotz (+0,89), die im Finale vom 20. Zwischenrang bis auf Platz neun nach vorne fuhr und noch vor Sölden-Siegerin Alice Robinson aus Neuseeland (10.; +0,98) abschwang.
Die Eidgenossin Lara Gut-Behrami (+1,23) wurde 13. und reihte sich noch vor den österreichischen Damen Ricarda Haaser (15.; +1,35), Katharina Truppe (18.; +1,78), Katharina Liensberger (21.; +2,15) und Eva-Maria Brem (23.; +2,24) ein. Auch für Mikaela Shiffrin (+1,65) auf Platz 17 war es ein Tag zum Vergessen und zum Abhaken. Die Swiss-Ski-Athletinnen Aline Danioth (+2,70) und Michelle Gisin (+2,82) beendeten ihren Einsatz auf den Rängen 27 und 29.
Ricarda Haaser: „Ich habe mein bestes versucht, man hat gesehen, dass es recht eng ist. Der Rückstand ist mit 1,34 Sek. schon besser als im 1. Durchgang.“
Katharina Liensberger: „Ich habe schon beim Fahren gemerkt, dass es nicht so gut ist. Der Lauf war nochmal direkter gesetzt, das heißt man muss riskieren. Ich habe es versucht, aber es ist mir noch nicht überall gelungen. Das summiert sich hier herunter.“
Mikaela Shiffrin: „Eigentlich ist nichts falsch gelaufen. Ich habe gedacht, dass ich schneller unterwegs bin. Ich kann nicht sagen, dass wenn ich nicht gewinne, ich einen Fehler gemacht hab. Die Anderen waren einfach schneller. Das Setup war okay. Es ist nicht das Ende der Welt und ich werde damit umgehen können.“
In der Disziplinenwertung sind Federica Brignone mit 225 Punkten, Mina Fürst Holtmann (159) und Marta Bassino (158) an der bisher Führenden Mikaela Shiffrin vorbeigezogen. Die US-Lady rangiert auf Platz vier und hat in den drei Riesenslaloms des Winters 2019/20 154 Zähler gesammelt. Der vierte Riesentorlauf findet am 28. Dezember in der Osttiroler Hauptstadt Lienz statt.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner