Kitzbühel – Der Kreuzbandriss und das daher eingehende Saisonaus des Super-G-Weltmeisters Dominik Paris hat nicht nur die Südtiroler Skifans in eine Schockstarre versetzt. Die FIS will eine Antwort auf die Frage finden, weshalb sich so viele Skirennläuferinnen und -läufer am Knie verletzen. Es liegt auf der Hand, dass eisige Strecken ein aggressives Material fordern.
Die Kreuzbandrissliste bei den Herren ist lang. Neben den Österreichern Hannes Reichelt und Christopher Neumayer, dem Ladiner Manfred Mölgg und dem Franzosen Adrien Théaux hat es nun den Ultner erwischt, der in der Gamsstadt immer zu den großen Favoriten zählte. Auch sein Landsmann Christof Innenhofer kämpft sich zurück und will auf der „Streif“ sein lang ersehntes Comeback im Ski Weltcup Zirkus feiern.
Doch gibt es eine Lösung? Derzeit schaut es nicht danach aus. FIS-Rennsportdirektor Markus Waldner gibt zu, dass man schon länger darüber diskutiert. In allen Disziplinen und in den kleineren Rennserien taucht der Kreuzbandriss als Verletzung schlechthin immer wieder auf. Ob man nun auf einer weichen oder harten Strecke fährt, spielt wohl keine entscheidende Rolle. Denn wird das Material auf eine harte Piste abgestimmt, kann man im weichen Teil Probleme bekommen. Die Strecke muss darüber hinaus immer kompakt und eisig bleiben, damit nicht nach drei Athleten das Rennen entschieden ist.
Der Sturz von Paris auf einer Trainingspiste in Kirchberg in Tirol ist natürlich eine blöde Sache. Ein Innenskifehler, ein Sturz – und schon war es passiert. Da nützt es nichts, wenn die Ober- und Unterschenkel durch das intensive Training doppelt so dick wie früher sind. Die Bänder reißen zu leicht, wenn der eine oder andere Winkel überschritten wird. Der Südtiroler Skirennläufer kann sich von dieser Binsenweisheit leider nichts kaufen.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kleinezeitung.at