Brixen – Die bevorstehende Skiweltcupsaison wird, schenkt man FIS-Renndirektor Markus Waldner Glauben, noch kompliziert. Der Südtiroler sprach hinsichtlich des abgelaufenen und bevorstehenden Winters aus dem Nähkästchen. Die letzte Saison verlief durchaus reibungslos, gerade weil das erste Rennen in Sölden vorbildlich organisiert wurde.
Durch die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität der Organisationsteams konnten alle Rennen wie im Vorfeld geplant, unter hohen Sicherheitsbestimmungen durchgeführt werden. Auch im Olympiawinter 2021/22 muss man damit rechnen, dass die Infektionszahlen wieder steigen. Da es wohl keinen weiteren Lockdown geben wird, ist man nicht mehr alleine in den Veranstaltungsorten und auf den Pisten. Dies findet Waldner aber auch sehr gut, da der Fremdenverkehr einen zweiten Winter wie im letzten Jahr nicht überleben würde. Die konsequente Blaseneinteilung wird kaum mehr einzuhalten sein. So muss man auch immer mit Infektionen innerhalb der Teams, aber auch der FIS-Verantwortlichen und der Organisationsteams rechnen.
Auf eine Impfpflicht angesprochen, meint Waldner, dass es diese für Athletinnen und Athleten nicht geben. Das wäre ein Eingriff in die Menschenrechte. Es wird ein Problem, wenn Staaten dem Beispiel Chinas folgen. Das Reich der Mitte verlangt bekanntlich bei der Einreise die Impfung.
Des Weiteren glaubt der Südtiroler, dass es keine Geisterrennen mehr geben wird. Zwar wird man in Kitzbühel nicht vor ausverkauften Tribünen an den Start gehen, aber so um die 10.000 Zuschauer kann er sich durchaus vorstellen.
Aber bei all den Maßnahmen muss man schauen, dass die Veranstalter den Sponsoren etwas bieten. Sonst geht der FIS über kurz oder lang das Geld aus, selbst wenn die Fernsehanstalten den Skisport auch ohne Zuschauer gut nach außen vermarkteten.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kurier.at