Kitzbühel – Der österreichische Skirennläufer Manuel Feller kritisiert den Weltskiverband FIS. Der 26-Jährige beschreibt die Verlängerung des schon dichten Rennkalenders als zu gefährlich. Selbst den Umgang mit den Parallelrennen findet der Tiroler als inakzeptabel.
Mehr noch: Feller betont, dass ein Boxer beispielsweise zwei Saisonkämpfe bestreitet und Fußballer drei Spiele pro Woche abspulen. Nur die Skirennläufer werden dazu aufgefordert, in einer Woche an vier unterschiedlichen Orten Rennen auszutragen. Das ist in den Augen des Slalom- und Riesentorlaufspezialisten alles andere als gut.
Feller weiter: „Die ökonomische Denkweise der FIS ist verständlich, aber man hat eine rote Linie überschritten. Die Entscheidungen werden von Leuten herbeigeführt, die von Skirennsport keine Ahnung haben.“ Wenn man in der abgelaufenen Saison das dichte Programm nach den Welttitelkämpfen in Åre ansieht und dann gleich nach Bulgarien fährt, versteht man die Argumentation des Österreichers.
Die Rennen in Japan bereiten Feller kein Kopfzerbrechen. Man hat auch hier eine Woche Vorbereitungszeit. Jedoch kurz aufeinanderfolgende Rennen auf mehrere Länder verteilt sind zu viel des Guten. Da der Tiroler keine FIS-Punkte in der Abfahrt hat, kann er nicht an einer alpinen Kombination starten. Des Weiteren sieht der Skirennläufer das Parallelrennen als unfertige Disziplin.
In der Vergangenheit wurden viele Sachen angesprochen. Eine richtige Änderung fand jedoch nicht statt. Das ist die Aussage von Fellers Teamkollege Marco Schwarz. Der Kärntner beklagt sich, dass die Athleten kaum Gehör finden. In der Summe sind sie nur Spieler auf dem Feld und nicht jene, die das Match leiten.
Zurück zu Feller: Es ist sicher eine gute Veranstaltung, die inmitten der Zentren den Fans Spaß macht und für eine coole Atmosphäre sorgt, aber man muss das Ganze zu Ende denken. Wenn der Stress im Vordergrund steht, ist das Ganze keinesfalls sinnvoll. Momentan spult Feller einen Konditionskurs in der Kitzbüheler Gegend ab. Ende Oktober beginnt in Sölden der Winter 2019/20 mit einem Riesentorlauf. Der Lokalmatador will mit einem guten Ergebnis in die neue Saison starten.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quellen: www.spox.com, www.laola1.at