Innsbruck – Eigentlich wollte Hannes Reichelt im Juni wieder auf den Skiern stehen, doch die Bergbahnen und die Skianlagen stehen aufgrund des Coronavirus still. Auch können keine Materialtests durchgeführt werden. Der österreichische Speedspezialist feilt nach seinem Kreuzbandriss, den er sich unmittelbar nach Weihnachten auf der Stelvio in Bormio zugezogen hatte, an seiner Rückkehr.
Der fast 40-jährige ÖSV-Senior will es aber noch nicht einmal wissen. Er gibt nicht auf und bezeichnet die gegenwärtige Quarantäne wie ein Trainingslager ohne großartige Abwechslung. Außerdem war er in Innsbruck, zumal er seinen an Asthma erkrankten Vater Johann schützen wollte. In Bezug auf das Training in Tirol hofft der Super-G-Weltmeister von 2015, dass es bald weitergeht. Krafttrainingseinheiten und Rennkilometer mit dem Fahrrad und leichte Wanderungen waren möglich; Laufen ist momentan noch nicht möglich.
Die Trainingseinheiten in der warmen Jahreszeit werden aus der Sicht des Salzburgers wohl neu strukturiert werden. An ein Trainingslager in Übersee wird man wohl nicht denken können; so werden aufgrund der Reisebeschränkungen die Arbeiten auf den heimischen Gletschern ausgeführt werden. Der Mölltaler Gletscher und Sölden würden sich anbieten. Nach dem aktuellen Stand der Dinge kann sich der routinierte Skirennläufer nicht vorstellen, dass der ganze Weltcupzirkus nach Beaver Creek reisen wird und dass somit ein Rennen auf seiner Lieblingspiste, der Birds of Prey, möglich ist.
Eine Aufgabe kommt für Reichelt nicht in Frage. Außerdem ist er zu Späßen aufgelegt, wenn er meint, dass vielleicht Donald Trump, seines Zeichens US-Präsident, die Krise absagt. Dann wird es vielleicht doch was mit der Liebschaft des Österreichs, dem Ritt auf der Raubvogelpiste.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: www.sn.at