Hochgurgl – Der ÖSV-Veteran Hannes Reichelt ist nach einem Kreuzbandriss wieder im Einsatz. Der Skirennläufer will trotz seiner 40 Lenze nicht zum alten Eisen gehören. Er weiß aber auch, dass man, je älter man wird, sich umso mehr überwinden muss. Er spult mit seinen Mannschaftskollegen am Wurmkogel in Hochgurgl Trainingsrunden ab, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Die Strecke befindet sich in einem sehr guten Zustand; mächtige Sprünge und anspruchsvolle Kurven wechseln sich ab. Der Salzburger betont, dass man im Weltcup leichtere Verhältnisse als hier in Tirol vorfinden wird.
Reichelt ist überzeugt, noch gute Rennen bestreiten zu können. Der Routinier, der durchaus als ewig jung bezeichnet werden kann, will es immer noch wissen. Dementsprechend hungrig ist der Super-G-Weltmeister von 2015 auf sein Ski Weltcup Comeback. Er gibt auch an, dass er nach der schweren Verletzung, die er sich in Bormio am Ende des Jahres 2019 zugezogen hatte, nicht so seine sportliche Karriere beenden wollte. Er weiß aber auch, dass es eine mentale Sache ist und somit einen Härtetest für den Kopf darstellt.
Der 40-Jährige muss lernen, wo seine Limits sind und Vertrauen in die individuellen Fertigkeiten finden. Wenn man den Jungvater aus dem Salzburger Land fragt, wie es um seine Leistungskapazität steht, sagt er, dass diese bei 80 Prozent liegt. In einem Monat beginnt im französischen Val d’Isère die Speedsaison 2020/21. Noch ist es grün dort; und da Grün die Farbe der Hoffnung ist, hofft Herrencheftrainer Andreas Puelacher, dass sein Schützling bis zu diesem Rennen die Akkus aufgeladen hat und einsatzbereit und zu 100 Prozent konkurrenzfähig ist.
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: kurier.at