Kranjska Gora – Am heutigen Sonntag wurde ein 2. Riesentorlauf der Herren im slowenischen Kranjska Gora ausgetragen. Auf der Podkoren 3 hatte wie gestern der Norweger Henrik Kristoffersen die Nase vorn. Der Wikinger benötigte für seinen Erfolg eine Zeit von 2.18,13 Minuten. Auf Platz zwei schwang der Österreicher Stefan Brennsteiner (+0,23) ab. Auf Rang drei klassierte sich der bereits als Sieger in der Disziplinenwertung feststehende Schweizer Marco Odermatt (+0,27), der somit in allen bisherigen Riesenslaloms auf das Podest klettern konnte.
Henrik Kristoffersen: „Wir haben während der Saison zuviel am Setup, speziell an der Kante gearbeitet. Dann geht es in einer Saison nur Step by Step aufwärts. In Alta Badia hat es begonnen, Wengen mit dem Slalom, Kitzbühel… jetzt funktioniert es wirklich gut. Das Material funktioniert, das Skifahren ist nicht schlecht. In Flachau war der erste Lauf wirklich schnell, und dann der Fehler unten bei der letzten Welle, deswegen war ich verärgert. Die Chance auf diese Kugel hätte ich in Flachau noch gehabt. Emotionen gehören beim Sport dazu, es war vielleicht ein bisschen zu viel. Das Wichtigste ist das Skifahren, darauf sollte ich mich weiter fokussieren.“
Stefan Brennsteiner: „Der zweite Lauf war ein wilder Ritt, hätte Hans Knauß sagen. Alles am Limit, das kann so oder so ausgehen, darum bin ich sehr glücklich. Es ist gewaltig mit Marco und Henrik auf dem Podest zu stehen. Marco dominiert die Saison fast nach Belieben, Henrik fährt auch gerade wieder sehr stark. Jeder kann sich fragen wo er die Zeit verloren hat. Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber es wäre auch nach dem ersten Lauf noch alles drin gewesen. Dem ersten Lauf trauere ich nicht nach, die zwei Zehntel könnte ich auch im zweiten Lauf noch wo finden.“
Marco Odermatt: „Platz 3 hat mich schon ein bisschen gewurmt. Ich wollte noch einmal alles zeigen, da es auch ein schöner Kurs mit hohem Tempo war. Leider sind dann doch zwei, drei Fehler gekommen. Aber ich bin zufreiden, den es ist wieder ein Podestplatz und gute Punkte für den Gesamtweltcup. Der Gewinn der großen Kugel hat immer sehr gut ausgesehen, nach Kvitfjell bin ich noch einmal nervös geworden. Es muss jeden Tag alles passen, körperlich und mental. Da wollte ich schon nicht ins Straucheln kommen. Körperlich geht es mir wirklich sehr gut, ich habe keine Beschwerden, das ist das Wichtigste. Dass der Kopf ein bisschen müde wird, ist logisch nach so einer Saison. Morgen steht bereits das erste Abfahrtstraining in Meribel auf dem Programm. Noch drei Rennen in den Arsch kneifen, dann feiern wir.“
Daten und Fakten (RTL am Sonntag)
7. Riesenslalom Herren in Kranjska GoraStartliste 1. Durchgang – Start 09.30 Uhr
Liveticker der Herren 1. Durchgang
Zwischenstand nach dem 1. Durchgang
Starliste 2. Durchgang – Start 12.30 Uhr
Liveticker der Herren 2. Durchgang
Endstand 2. Riesenslalom Herren am SonntagEndstand 1. Riesenslalom Herren am Samstag
Gesamtweltcupstand der Herren 2020/21
Weltcupstand Riesenslalom Herren 2021/22Nationencup: Herrenwertung
Nationencup: GesamtwertungAlle Daten werden umgehend aktualisiert
Lucas Braathen (+0,44), ein weiterer Wikinger, wurde Vierter. Der Deutsche Alexander Schmid (+0,54) rutschte im Finale vom zweiten Rang nach dem ersten Lauf noch auf Position fünf zurück. Gino Caviezel klassierte sich als zweitbester Eidgenosse auf Platz sechs; sein Rückstand auf Kristoffersen betrug 0,68 Sekunden. Manuel Feller (+0,72), ein Mannschaftskollege von Brennsteiner, zauberte die siebtbeste Zeit in den Schnee.
Manuel Feller: „Ich habe mich hier in Kranjska Gora mit jedem Lauf ein bisschen gesteigert. Natürlich ist es eine Genugtuung. Ein paar Schlampigkeiten sind noch drin, die sich in den letzten Wochen verfestigt haben. Zwei Top-Ten-Ergebnisse sind aber gut. Das Ziel eines Top-fünf-Platzes habe ich nicht erreicht, aber es war okay. Kugelmäßig habe ich nichts im Auge, aber in allen Disziplinen habe ich noch Chancen auf Top-drei-Plätze. Das wäre noch das Ziel für das Finale. Im Slalom passt der Speed halbwegs.“
Die besten Zehn – eigentlich waren es elf Athleten – wurden von Atle Lie McGrath (8.; +0,93) aus Norwegen, Telljünger Loic Meillard (9.; +1,09), dem Hausherrn Zan Kranjec und dem Italiener Luca De Aliprandini (+ je 1,37) abgerundet. Der Gesamtweltcupsieger der letzten Saison Alexis Pinturault (+ 1.63), musste sich mit dem zwölften Platz begnügen. Justin Murisier (+1,82), auch er ist für das Swiss-Ski-Team unterwegs, wurde vom achten Platz zur Halbzeit bis auf Rang 15 zurückgereicht.
Alexis Pinturault: „Es ist schwierig zu sagen, warum es in dieser Saison nicht funktioniert hat. Ich war über die ganze Saison hinweg mental etwas müde, es wurde schwerer und schwerer. Wenn du zu Beginn der Saison zu wenig Energie hast, wird das schlimmer und schlimmer. Dann ist es kompliziert. Du machst falsche Entscheidungen, auch mit dem Material, dann bist du körperlich und geistig nicht mehr voll da. Ich war in dieser Saison nicht auf meinem höchsten Niveau.“
Das ÖSV-Duo Patrick Feurstein (+2,56) und Marco Schwarz (+2,70) schwangen auf den Positionen 21 und 24 ab. Punkte gab es auch für die Deutschen Anton Grammel (26.; +2,85) und Fabian Gratz (28.; +3,65). Letzterer teilte sich seinen Rang mit dem Litauer Andrej Drukarov. Das ist auch erwähnenswert, zumal nicht jeden Tag ein Angehöriger einer baltischen Republik in die Wertung kommt. Auf alle Fälle sind es die ersten Punkte in dieser Saison.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Rennbericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner