Lech – Die österreichische Skirennläuferin Magdalena Egger ist jung und erfolgreich. Bei der abgelaufenen Junioren-Weltmeisterschaft gewann sie im Super-G die Bronzemedaille. Die Athletin ist ehrgeizig und zielstrebig. Für sie wäre ein Startplatz bei den Olympischen Winterspielen, die im nächsten Februar in China über die Bühne gehen werden, eine Überraschung. Nichtsdestotrotz arbeitet sie fieberhaft an ihren Zielen. Die 20-jährige Vorarlbergerin spricht im Skiweltcup-TV Interview über den letzten Winter, ihr Leben als realistische Träumerin oder verträumte Realistin, ein mögliches Trainingslager in Südamerika und vieles mehr.
Magdalena, im März ging eine Skisaison zu Ende, von der am Anfang niemand wusste, wie sie richtig verlaufen und wie das Ganze sich entwickeln würde. Trotzdem kann man sagen, dass es ein doch zufriedenstellender Winter war. Wie würdest du deine eigene Saison benoten, was hat dir Spaß gemacht, und worauf bist du nicht so gut zu sprechen?
Es war sicherlich eine spezielle Saison, dennoch konnten wir eine mehr oder weniger normale Rennsaison fahren. Das ist nicht selbstverständlich: Viele andere Sportarten und speziell jüngere Athleten waren weit nicht so privilegiert. Ich habe in der vergangenen Saison sehr viel gelernt und bin deswegen auf kein Ereignis schlecht zu sprechen. Alle guten sowie schlechten Phasen haben einen Sinn und liefern wertvolle Erkenntnisse. Über meine ersten Weltcuppunkte in Levi und die Bronzemedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Bansko freue ich mich aber sehr.
Du bist eine sehr junge, aber sehr erfolgreiche Skirennläuferin. Würdest du dich als realistische Träumerin oder verträumte Realistin ansehen, wenn wir deine weiteren Etappen deiner sportlichen Laufbahn anschneiden? Oder macht es die Mischung aus, die dich langsam wachsen lassen und dich für große Erfolge und Errungenschaften voller Zuversicht und Hoffnung blicken lassen?
Ich glaube, dass man wissen muss wo man hin möchte – sonst wird man nie dort ankommen. Nur von etwas zu träumen ist zu wenig. Es geht mehr darum, mit einem starken Willen und der Bereitschaft alles zu geben, einen Weg zum Ziel zu finden. Mir ist der Bezug zur Realität also schon wichtig.
Was dürfen wir über deine sommerlichen Trainingseinheiten in Erfahrung bringen? Wirst du in diesem Spätsommer nach Ushuaia reisen, oder bist du eher eine Athletin, die die heimischen Gletscher, die, sofern es die Temperaturen zulassen, bevorzugt?
Die Planung für den Sommer ist noch nicht ganz fixiert, es gibt aber beide Möglichkeiten. Ich freue mich jedenfalls auf das Konditionstraining im Olympiazentrum Dornbirn und eine gute Vorbereitung auf Schnee – egal, wo diese dann sein wird.
Was muss abschließend alles passieren, dass bei den nächsten Olympischen Winterspielen in Peking du mit von der Partie bist und die Farben Vorarlbergs gut bis sehr gut vertreten wirst?
Olympia ist das Ziel vieler Sportler, es zählt natürlich auch zu meinen Zielen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber noch ein Stück weg, und es wäre eine Überraschung, wenn es schon in der kommenden Saison mit einem Startplatz funktionieren würde. Für mich ist meine Entwicklung entscheidend, und zu was es in Zukunft reichen wird, werden wir sehen.
Bericht und Interview für Skiweltcup.TV: Andreas Raffeiner